Die Idee war genial: Filmen und guten zwei Minuten nach der Aufnahme den fertigen Film im dazu gehörigen Player abspielen – das war Polavision. 1977 von Polaroid-Erfinder Dr. Edwin Land mit großem Brimborium vorgestellt, waren aber zum Beispiel in Deutschland sechs Monate nach Markteinführung gerade mal 1.000 Sets verkauft. Polavision war also schnell wieder weg vom Markt. Nach dem Belichten wurde die Kassette in ein Betrachtungsgerät gesteckt, beim Rückspulen binnen 90 Sekunden entwickelt und nach 45 Sekunden Wartezeit (zum Ausentwickeln) automatisch auf der 30-cm-Mattscheibe vorgeführt.
Das Bild oben zeigt diesen Player, der völlig ohne Bedienungsknöpfe und Schalter auskam, die Polavision-Land-Kamera und den Polavision-Film Type 618. Der Abverkauf der Restbestände erfolgte Ende der 1980er Jahre. Der Mattscheiben-Projektor „Made in Austria“ war für Netzspannungen von 100 bis 240 Volt (50 Hz) ausgelegt und leistete insgesamt 240 Watt. Verwendet wurde eine Lampe mit 12 Volt und maximal 100 Watt.
Produziert wurden die Geräte übrigens anfangs bei Eumig in Österreich. Nachdem Polaroid mit dem System kein Geschäft machte und die Polaroid-Aufträge an Eumig schon 1978 gestoppt wurden, erfolgte die Kündigung von 1.000 Mitarbeitern und die ehemals florierende Wiener Traditionsfirma mit damals 7.000 Beschäftigten geriet gehörig ins Trudeln. 1981 folgte der Konkursantrag, Anfang 1986 wurde der Name Eumig aus dem Handelsregister gelöscht..