Klimsch Zweiraumkamera

Eine stolze Zweiraumkamera von etwa fünf Metern Länge! Ein solches Reprogerät für großformatige Filme wird Zweiraumkamera genannt, weil seine Bestandteile über zwei Räume (einen Hell- und einen Dunkelraum) reichen. Mit dieser Riesenkamera wurden früher Kopien von flachen Vorlagen (Karten, Bauplänen, Plakaten, Gemälden usw.) hergestellt.

Das abgebildete Modell – ein Produkt des weltberühmten Herstellers Klimsch – stand von etwa 1977 bis November 2004 in den Räumen der Regierung von Oberfranken in Bayreuth, wo damit etwa bis zur Mitte des Jahres 2004 Bebauungspläne, Lagepläne sowie Flächennutzungspläne und ähnliches vervielfältigt wurden. Keine bildmäßige Fotografie (Plakate usw.) also, sondern reine Strichzeichnungen, technische Reproduktionen.

Nachdem aber auch auf diesem Sektor die Personalcomputer mit Scannern ein schnelleres und leichteres Arbeiten ermöglichten und zudem keine Verbrauchsmaterialien für die Klimsch mehr lieferbar waren, bot die Regierung von Oberfranken dem künftigen Kameramuseum dieses Gerät als Spende an. Männer des Bauhofs Mistelgau zerlegten im November 2004 das Riesending und lagerten es dort bis zur endgültigen Verwendung ein – so der Plan. Denn das Deutsche Kameramuseum sollte ursprünglich auf einem früheren Brauereigelände in Obernsees, südlich von Bayreuth, errichtet werden.

Diese Klimsch-Zweiraumkamera wäre das größte Kameraexponat im Deutschen Kameramuseum geworden – wenn wir ein Plätzchen dafür gefunden hätten. So aber mussten wir 2008 schweren Herzens darauf verzichten, das seit 2004 in Obernsees eingelagerte Exemplar wieder aufzustellen. Denn das Museumsprojekt in Obernsees hatte sich zerschlagen. Der Aufwand für den Transport ins künftige Museum in Plech und für die notwendige Zwischenlagerung wäre einfach zu groß gewesen. Von der sich schon damals abzeichnenden Platznot ganz zu schweigen.

Wenigstens lebt diese Spezialkamera hier im Virtuellen Museum fort. Eine Vorläufer-Kamera dieser Klimsch ist die vielleicht 50 Jahre ältere museumseigene Falz & Werner, die es auch auf immerhin 4,40 Meter bringt.

Herzlichen Dank an dieser Stelle an Klaus Saalfrank (Regierung von Oberfranken in Bayreuth) und Dieter Jenß (Nordbayerischer Kurier) für die Überlassung der Fotos, die die Klimsch am Ort ihrer letzten Verwendung in den Räumen der Regierung von Bayreuth zeigen.

Objektdaten

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Fotoapparate analog Kategorie/Typ
Reprokamera, Spezialkamera
Firma / Produktion
Fotografischer Film / Konfektion (Foto)
Platte / Planfilm
Entfernungsmesser
Nein
Belichtungsmesser
nein
Belichtungssteuerung
manuell
Fokussierung
manuell
Bildstabilisator Kamera
Nein
Blitz
kein Blitzanschluss
Datenrückwand
Nein
Entstehungszeitraum Dekade
1970-1980
Gehäusematerial
Metall (Alu, Messing, Guss usw.)
Abmessungen (ca. in cm)
Gesamtlänge: rund 5 Meter
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