„Die kleinste Spiegelreflex der Welt“, schwärmte das Fotomagazin 1951 über diese 1950 herausgebrachte Kamera, „und zugleich die erste Kleinstbildkamera Österreichs“: die Minicord der Firma C. P. Goerz, Wien. Die Minicord wurde in verschiedenen Versionen – auch mit einem integrierten Belichtungsmesser – gebaut. In zwölf Jahren Produktionszeit wurden etwa 8.000 Stück hergestellt. 1957 kostete die Minicord 385 DM. Sie wird mit handelsüblichem, perforierten 16-mm-Film geladen. Ein Streifen von 70 cm Länge fasst 40 Aufnahmen im Format 10 x 10 mm. Objektiv: Sechslinser 1:2/25 mm. Das Aufnahmeobjektiv ist mit dem Sucher-Objektiv gekuppelt (zweiäugiges System der Rolleiflex). Naheinstellung ohne Vorsatzteile bis 35 cm. Passende Filter gibt es auch. Der Schlitzverschluss mit Metalllamellen hat 1/400 Sekunde als kürzeste Belichtungszeit. Das Sucherbild ist aufrecht und seitenrichtig. Doppel- und Leerbelichtungen sind unmöglich, Filmtransport, gleichzeitig Verschlussaufzug, durch einen Hebeldruck. Die Minicord ist nur 74 x 105 x 31 mm groß.
Auf diesem Bild erkennt man oben den Sucher, darunter den Kameranamen in der typischen Schrift und das Zeiteneinstellrad (B, 1/10 bis 1/400 Sekunde), dann den Blitznippel, der bei den ersten Modellen noch fehlte und die Tiefenschärfentabelle neben dem Objektiv, einem Sechslinser (!) Goerz Helgor 1:2/25 mm. Darunter dann der Auslöser mit dem Drahtauslösergewinde.
Eine spezielle Filmentwicklungsdose und ein Vergrößerungsset für die Spiegelreflex-Kleinstkamera wurden ebenfalls von der Wiener Firma herausgebracht.
Eine vielbestaunte Attraktion im Deutschen Kameramuseum in Plech!