Anna Borek aus Edelsfeld, eines der jüngsten aktiven Mitglieder des Fördervereins Deutsches Kameramuseum in Plech e.V., der das Deutsche Kameramuseum mit Leben füllt, hat sich bereits mit ihren stimmungsvollen Schwarzweiß-Aufnahmen von "Verlassenen Orten" oder ihren Stillleben in der Szene einen Namen gemacht. Als "Anna Analog" - der Name ist Programm - hat sie eine eigene Homepage mit ihren Arbeiten im Internet veröffentlicht.
"Schwarzweiß ist einfach oftmals authentischer"
Viel Lob heimste Anna Borek alias “Anna Analog” für ihre am Sonntag, 11. Juni 2023, eröffnete erste Einzelausstellung mit ihren außergewöhnlichen Polaroid-Fotos ein. Ihre Schwarzweiß-Aufnahmen auf dem neuen SX-70-Film mit einer alten Kamera stießen bei den Museumsbesuchern auf großes Interesse. Anna Borek erläuterte bei einem Rundgang durch die Ausstellung mit fast 40 Motiven ihre Beweggründe, ausgerechnet mit einem nicht ganz billigen analogen Filmmaterial zu fotografieren. Schwarzweiß ist für die junge Fotografin “einfach oftmals authentischer”. Und das Polaroid-Material kommt ihren Vorstellungen am weitesten entgegen.
Ist es nicht ein wenig komisch, zuerst ein analoges Foto auf einem Polaroid-Material aufzunehmen, das ja nur Originale herstellt und keine klassischen Abzüge ermöglicht, und es dann zu digitalisieren? Anna Borek: “Aber mal ehrlich: Die Tage, in denen man ein Polaroid gemacht und es dann in ein Album geklebt hat, sind vorbei”. Um ihre Fotos mit der Welt zu teilen, müsse sie diese irgendwohin hochladen. Manchmal bearbeitet sie die Bilder auch, entfernt Trägerschichten oder schneidet sie besonders zu, macht aus einem Original etwas Originelles. Und das ganz bewusst oft als Schwarzweißfoto, für das “Anna Analog” ein ganz besonderes Faible hat.
Ein paar Dutzend dieser Arbeiten präsentiert sie jetzt noch bis Mitte September in einer Einzelausstellung in der Treppenhausgalerie des Deutschen Kameramuseums in Plech.
So stellt sich die Fotografin selbst vor
“Mein Weg zur Polaroid-Fotografie begann im Jahr 2019 damit, dass mein Opa mir seine alte Polaroid mit den Worten “Hier, nimm du sie! Bevor ich sterbe und sie weggeworfen wird…” überreicht hat.
2020 habe ich dann meinen ersten Film verknipst und das hat mich so fasziniert, dass ich bis heute nicht damit aufgehört habe.
Meine Großeltern sind beide 2021 gestorben, doch die Kamera ist mir geblieben und hat in meinem Regal einen Ehrenplatz bekommen!
Die Menge an Kameras hat sich seitdem erheblich erhöht. Ich habe viel dazu gelernt, viele unbrauchbare Fotos produziert, aber auch so viele Fotos, an denen mein Herz hängt. Auch wenn mein Hobby nicht billig ist, ist es doch etwas, was ich unheimlich gerne mache.
Wenn ich nicht arbeite oder fotografiere, lese ich gerne Bücher oder stöbere durch Buchhandlungen. Außerdem koche und backe ich unheimlich gerne.
Meine beiden flauschigen Mitbewohner heißen Jacky und Mimi. Das sind meine beiden Kater, die dafür sorgen, dass immer ein Haar auf den Scans liegt…”