Literaturtipp:
Nachschlagewerke in mühevoller Handarbeit
Die Kerkmann-Kataloge erschienen von 1990 bis etwa 2007 in mehrern Versionen und für verschiedene Zeiträume. Durch die Beschränkung auf deutsche Kameras konnte Willi Kerkmann schon damals in die Tiefe gehen. Der oben abgebildete Katalog vom Juli 2005 beinhaltete auf 460 Seiten in DIN A 4 etwa 175 Hersteller mit ungefähr 3.320 Kameras mit Daten und Fotos. Dazu viele Informationen rund um die Firmen oder technische Hinweise, Anzeigen usw. Beim antiquarischen Kauf der Kataloge heißt es also aufzupassen: Kerkmann ist nicht gleich Kerkmann, es gibt verschiedene Ausgaben für unterschiedlich umfangreiche Sammelgebiete und diverse Auflagen.
Im Inhaltsverzeichnis sind die Kameras vorbildlich alphabetisch aufgelistet, jede Kamera hat eine eigene Nummer. Und das alles ganz ohne Datenbank, EDV oder Fotosatz. Die Bildchen sind in Handarbeit mosaikartig zusammengefügt und mit schwarzen Linien gegeneinander sauber abgetrennt.
Die verschiedenen Kerkmann-Kataloge – hier „Deutsche Kameras 1839-1945“ – unterscheiden sich auch äußerlich durch die Farbe des Umschlags und die Gestaltung.
Trotz der Aufteilung in vor und nach 1945 haben die Kerkmann-Bände im Stil damaliger Doktorarbeiten immer die Telefonbuchstärke von Großstädten erreicht.
Museumsleiter Kurt Tauber damals bei der Buchvorstellung:
„Die Kerkmann-Kataloge haben – drucktechnisch – den Charme von Schülerzeitungen der Siebziger Jahre, beinhalten aber eine Fülle absolut wertvoller Informationen. Wenn Sie Glück haben, dann bekommen Sie antiquarisch oder gebraucht noch ein Exemplar.“