Mamiya Porroflex CdS-Sucher

mamiya porroflex
Bild: Kurt Tauber

Viele zweiäugige Spiegelreflexkameras für den Profi oder den engagierten Amateur besitzen als Zubehör einen Prismensucher, der gegen den serienmäßigen Lichtschachtsucher ausgetauscht werden kann. So auch die TLR-Kameras der Mamiya C-Serie. Damit steht das Sucherbild aufrecht und ist seitenrichtig zu betrachten wie bei einer Kleinbild-SLR, für Sportfotografen fast ein Muss. Diese Zubehörteile für Mittelformatkameras sind schwer und teuer und deshalb meist beim Profi zu finden. Weniger bekannt ist die preisgünstigere und leichtere Version, die Mamiya in Gestalt des ungewöhnlich designten Porroflex-Suchers mit oder auch ohne eingebautem CdS-Belichtungsmesser auf den Markt gebracht hat.

Der Porro-Sucher verwendet Spiegel anstelle eines massiven Glasprismas. Der Vorteil ist: Er ist billiger herzustellen und deutlich leichter. Der Nachteil: Das Bild ist dunkler und meist kleiner. Die scheinbare Vergrößerung mit einem 80-mm-Objektiv beträgt bei diesem Typ hier nur 0,5-fach, was vielen Profis zu klein war. Außerdem ist der Helligkeitsverlust gegenüber dem Prisma enorm, denn im Gegensatz zu einem Glasprisma, das so gut wie keinen Helligkeitsverlust hat, verliert jeder der fünf Spiegel einige Prozent an Helligkeit.

Die Porroflex-Version ist in einigen C-33-Werbematerialien mit dem Namen „Porroflex“ auf der unteren Vorderseite abgebildet. Frühe Versionen wurden übrigens von Nippon Kogaku (Nikon) hergestellt. Porro-Sucher im C-330-Handbuch haben das übliche S-M-Symbol auf der oberen Vorderseite wie auch beim Museumsexemplar gut sichtbar.

Das Okular ist auffällig nach links versetzt und der Sucher ragt – von hinten betrachtet – deutlich über die linke Seite der Kamera hinaus. Aufgrund dieses Überhangs hängt die Kamera auch nicht gut an den Standard-Tragegurten.

An der Museums-Mamiya C 330 Professional F befindet sich ein solcher Porroflex-Sucher mit eingebautem CdS-Belichtungsmesser, der eine heute ungebräuchliche Silberoxidzelle mit 1,5 Volt verwendet. Zur Messung wird eine Zelle an einem Metallarm per Hebel in die Mitte des Sucherbildes geschwenkt, was Teile des Sucherbildes verdeckt. Dieser Schalter dient gleichzeitig zum Ein- und Ausschalten des Belichtungsmessers. Beim Abnehmen des Suchers wird ebenfalls die Stromversorgung automatisch unterbrochen, damit die Batterie nicht versehentlich entleert wird.

Hier geht es zur passenden Kamera Mamiya C 330 Professional F.

Objektdaten

Tipp: Wenn Sie einzelne oder mehrere Merkmale auswählen, können Sie unsere Datenbank nach Objekten mit gleichen Merkmalen durchsuchen

Belichtungsmesser Kategorie/Typ
Fotoelektrischer Belichtungsmesser
Firma / Produktion
Entstehungszeitraum Dekade
1960-1970, 1970-1980
Messprinzip
CdS-Fotowiderstand
Messart
Objektmessung
Messcharakteristik
Integral
Anzeige Messergebnis
Analog
Messbereich ASA/DIN von
12/12°
Messbereich ASA/DIN bis
6400/39°
Belichtungszeit von
1/500 s
Belichtungszeit bis (sec)
8
Größte Blende
2,8
Kleinste Blende
64
Stromversorgung
veraltete Batterieformen, s. Beschreibung, Knopfzellen
Gehäusematerial
Metall (Alu, Messing, Guss usw.), Belederung
Gewicht (g)
280
Abmessungen (ca. in cm)
11 x 8,5 x 8 cm (über alles)
Museumsobjekt Seriennummer
ohne
Museumsobjekt Zugangsdatum Jahr
2023
Andere Objekte mit den gewählen Filterkriterien finden:
Suche starten