Eine kleine, etwas an die Schraub-Leica erinnernde Sucherkamera (1955) für den Kleinbildfilm 135, Aufnahmeformat 24 x 36 mm. Hersteller: W. & P. Fertsch, Jena, Maxim-Gorki-Straße 95 (DDR). Optischer Fernrohrsucher, Filmzählwerk, manuelle Schärfeeinstellung, schwarzes Bakelitgehäuse, mechanischer Zentralverschluss Junior der Größe 00, manuelle Belichtungssteuerung mit B, 1/25, 1/50 und 1/100 Sekunde. Objektiv (unvergütet): E. Ludwig Meritar 1:3,5/50 mm, hier mit der Seriennummer 940321. Kürzeste Einstellentfernung: 60 Zentimeter, bis 16 abblendbar. Drahtauslöseranschluss, kein Blitzkontakt.
Es gab diverse Versionen, auch eine mit Synchronkontakt. Das Meritar war nur mittels eines abschraubaren Tubus mit dem Korpus verbunden, es gab also keinen Gehäuseauslöser, sondern das Objektiv wurde direkt am Verschluss ausgelöst. Der Tubus war einmal glatt (wie beim Museumsmodell) oder mit einer ringförmigen Abstufung versehen.
Aufgrund der fehlenden mechanischen Verbindung vom Verschluss zum Kamera-Body gab es auch keine richtige Doppelbelichtungssperre. Die Brüder Walter und Paul Fertsch behalfen sich mit einer Konstruktion, mit der sie den Filmtransport nach einem Bild Weitertransport automatisch blockierten. Zur Freigabe musste man den “Filmtransportknopf (Pfeilrichtung links) drücken und zurückfedern lassen”, wie die Gebrauchsanleitung vermerkt. Damit war die Filmtransportsperre für ein Bild aufgehoben. Versehentliche Doppelbelichtungen wie bei vielen alten Boxen waren damit aber eben nicht ausgeschlossen. Zum Rückspulen des belichteten Films musste man einen Rückspulhebel (R) in Pfeilrichtung drücken und gedrückt halten.
Jedenfalls ist die Feca heute sehr selten noch anzutreffen und ein Schmuckstück für jede Kamerasammlung – besonders in diesem Erhaltungszustand.