Ab und an denken die Macher des Deutschen Kameramuseums angesichts eines neu hereingekommenen Exponats, sie wären einer fotohistorischen Sensation auf der Spur – wie hier bei diesem bislang unbekannten Belichtungsmesserzubehör für eine Yashica-Mat. Niemand der Kollegen hatte so etwas vorher an einer TLR von Yashica gesehen: ein kleiner Selenbelichtungsmesser, ausklappbar eingebaut in eine Gegenlichtblende von Yashica.
Kein Wunder: Das gab es – zumal in dieser Kombination Beli plus Gegenlichtblende – niemals original von Yashica. Dafür aber nahezu identisch von Rollei (Franke & Heidecke): Der Belichtungsmesser entpuppte sich als Original-Rolleilux, der als Zubehör für die Zweiäugigen von Rollei im Angebot war (für die 4 x 4 Rollei oder für andere Rolleiflex- und Rolleicords mit 3,5er-Objektiv). Es gab Versionen für das Bajonett 1 und das Bajonett 2. Da die Gegenlichtblenden von Rollei und Yashica in Form, Größe und Technik nahezu identisch sind, passte der Rolleilux natürlich auch in den japanischen Klon. Und so geschah es, dass ein unbekannter Bastler den deutschen Rollei-Rolleilux in eine japanische Yashica-Blende einbaute – sehr professionell ausgeführt, voll funktionsfähig und erst bei genauerem Hinsehen als Eigenbau erkenntlich.
Franke & Heidecke hat selbst keine Belichtungsmesser gebaut, dieses Zubehörteil wurde von Gossen in Erlangen zugeliefert.
Mehr Details und Fotos zur Yashica-Mat hier.
Eine der liebenswürdigen Kuriositäten im Deutschen Kameramuseum…