„Ludwig, fremd-freireisender Zimmermann“ und Minox-Freund, zu Besuch im Deutschen Kameramuseum

ludwig auf der walz

Das Gästebuch im Deutschen Kameramuseum weist viele verschiedene Einträge auf: von prominenten Fachleuten und Journalisten, von Kamerasammlern aus nah und fern, von Kindern und von Kollegen. Aber am Sonntag, 17. März 2024, hatte das Plecher Museum einen ganz besonderen Gast: "Ludwig, fremd-freireisender Zimmermann", wie er sich selbst nennt, also ein Zimmermanngeselle auf Tippeltour oder auf der Walz, wie der Volksmund sagt.

Kleinbildkamera aus Plech ist jetzt auch "auf der Walz"

Natürlich war Ludwig mit seiner schwarzen Zimmermannskluft, schwarzem Hut und Kraxe sowie dem Charlottenburger, einem Beutel, in dem er sein Hab und Gut verstaut, deutlich als traditioneller Wandergeselle zu erkennen. Beim Eintritt in das Museum trug Ludwig mit einen Spruch in Reimform vor und bat um kostenfreien Einlass in das Museum. Dieser wurde ihm von Fördervereinsvorsitzendem Thomas Wanka und den anwesenden Sonntagsdienstlern gerne gewährt. 

Die Neugier war bei dem Museumsteam natürlich groß und so erfuhr man, dass Ludwig aus Backnang stammt, seit drei Monaten auf Tippeltour ist und die Walz mindesten drei Jahre und einen (langen) Tag dauert. Wanka – im Bild oben – ließ es sich natürlich nicht nehmen, den besonderen Gast durch das Museum zu führen. Ludwig war sehr interessiert an der umfangreichen Ausstellung und hielt sich fast bis Ende der Öffnungszeit im Museum auf. Besonders angetan war er von den unterschiedlichsten Laufboden- und Plattenkameras und bei der Vitrine mit den Minox-Kameras bedauerte Ludwig, der gerne analog auf Schwarz-Weiß-Film fotografiert, dass seine kleine praktische Minox leider kaputt gegangen sei. 

Nach dem Eintrag in das Wanderbuch mit Museumsstempel, Datum und Unterschrift bedankte sich Ludwig wiederum zunftgerecht durch einen gereimten Spruch für die Gastfreundschaft der Museumsleute. Besonders erfreute ihn das kleine Abschiedsgeschenk, das Museumsmitarbeiter Thomas Geitner zwischenzeitlich herausgesucht hatte: keine Minox, aber eine Sucher-Kleinbildkamera mit eingebautem Blitz aus dem Museumsshop, in dem doppelte Exemplare des Museums Besuchern angeboten werden. 

Das Museumsteam freute sich, mit dieser kleinen Gabe etwas Gutes für Ludwig tun zu können und ist sich sicher, dass die kleine Kamera auf diese Weise nun doch noch einmal für die nächsten Jahre ihren Dienst erfüllen und Ludwig immer wieder an den Sonntag im Kameramuseum erinnern wird. 

tw