Ein wundervoller Projektor der Firma Liesegang, etwa 1926, mit dem sowohl Großbilddias als auch bildhafte Vorlagen (Bücher, Fotos, Landkarten) projiziert werden können. Die horizontale Projektionsachse ist für Dias vorgesehen, der Einschub in dem erweiterten Tubus ist für Großdias bis zu 9 x 12 cm dimensioniert, die in speziellen Holzrahmen für Zweifachschieber gefasst sein mussten. Die vertikale Projektionsachse ist mit einem 330-mm-Objektiv ausgestattet, das von einer unten eingelegten Papiervorlage eine Fläche von etwa 16 x 16 cm über den oben angeordneten Spiegel horizontal auf die Leinwand projiziert. Je nach Anforderung standen verschiedene Objektive zur Auswahl. Erste Ausführungen waren mit nur einer Lampe für beide Projektionsarten ausgerüstet, ein zusätzliches Gehäuse mit einer zweiten Lampe und Reflektor konnte an der hinteren Gehäuseseite nachgerüstet werden.
Später waren die Tra-Janus-Typen generell mit zwei Lampen ausgerüstet. Für die Episkop-Funktion sind beide Lampen auf die Aufsichtsvorlage gerichtet, für die Diaprojektion wird an der vorderen Lampe ein halbkugelförmiger Reflektor umgeschwenkt und so das Licht auf das Dia gerichtet. Diese Verstellung erfolgt an dem Rohrstück unterhalb des Objektivs, durch das auch das Stromkabel geführt ist. Die Betriebsspannung beträgt 220 Volt, die Lampen mit je 500 Watt bei 110 Volt sind in Reihe geschaltet, was die Lebensdauer erhöhen sollte. Der vordere Objektivtubus kann gegen diverse Vorsatzgeräte ausgetauscht werden, zum Beispiel einen „Kinematographen-Ansatz“ für Kinofilme.
Janus war in der römischen Mythologie bekanntlich der zweiköpfige oder zweigesichtige Gott. Man könnte den Namen „Tra-Janus“ also so deuten, dass „Janus“ auf die Doppelfunktion des Projektors (Diaprojektion, Episkop) anspielt; „Tra-“ vielleicht auch als Abkürzung für „trans-„, eventuell als Anspielung auf die Durchleuchtung des Dias bei der Projektion.