Belichtungsmesser dienen zur Ermittlung der korrekten Belichtungseinstellung entsprechend der am Motiv vorhandenen Helligkeit. Die technische Entwicklung führte in vier Stufen letztlich zu den modernen elektronischen Belichtungsmessern. Doch seit den 1970er Jahren haben externe Belichtungsmesser ihre Bedeutung in der Amateurfotografie zunehmend verloren, weil damals fast alle Spiegelreflexkameras eingebaute, oft auch gekuppelte Belichtungsmesser bekamen und Kompaktkameras mit immer mehr Automatiken - von der Belichtung bis zur Schärfeeinstellung per Autofokus - ausgestattet wurden. Inzwischen gibt es auch Apps, mit denen man Smartphones als Belichtungsmesser für alte Fotokameras benutzen kann...
Eine Übersicht von Gerhard Straszewski
Die verschiedenen Messprinzipien
1. Belichtungstafeln
2. Optisches Prinzip
3. Chemisches Prinzip
4. Elektrische Belichtungsmesser mittels
- Selenzelle
- CdS-Fotowiderstand
- Silizium-Fotodiode
1. Belichtungstafeln

Anfangs wurde die Helligkeit nicht direkt gemessen, stattdessen fanden Belichtungstafeln in Form von Tabellen oder Rechenscheiben Verwendung, deren Werte auf Erfahrungen beruhten. Die Tabellen oder Rechenscheiben erreichten beachtliche Auflagen.
Beispiele aus dem Museumsbestand hier
2. Optische Belichtungsmesser

Beim optischen Prinzip waren Ziffern auf einem Untergrund mit unterschiedlicher Transparenz, einer Art Graukeil, dargestellt. Auf das Motiv gerichtet wurde die gerade noch erkennbare Ziffer abgelesen, auf eine Skala übertragen und so die Blende-Zeit-Kombination ermittelt.
3. Chemische Belichtungsmesser

Chemische Verfahren nutzten die Zeit, die lichtempfindliches Papier für die Verfärbung von Weiß nach Grau benötigte, als Maßstab für die Belichtung. Ein umständliches und zeitaufwändiges Verfahren, das Fotopapier musste in dunkler Umgebung eingelegt werden und reichte nur für eine begrenzte Anzahl Messungen.
4. Elektrische Belichtungsmesser
Deutlich präzisere Ergebnisse wurden erst mit echten elektrischen Lichtmessungen möglich. Als Sensoren dienten verschiedene chemische Stoffe, die auf Lichteinwirkung reagieren. Abhängig von der Lichtintensität ändern sie ihre elektronischen Eigenschaften, die in Schaltkreisen auf Zeigerinstrumenten oder später auf digitalen Displays die Belichtungswerte darstellten.

4a: Selenzellen
Selen erzeug unter Lichteinwirkung eine der Helligkeit entsprechende elektrische Spannung, die direkt auf einem Zeigerinstrument zur Anzeige der Belichtungswerte genutzt wird. Eine externe Spannungsquelle ist nicht erforderlich.

4b: CdS-Fotowiderstände
Cadmiumsulfid ist ein Stoff, der unter Lichteinwirkung seinen elektrischen Widerstand entsprechend der Helligkeit ändert. In einem elektronischen Schaltkreis kann damit ein Zeigerinstrument zur Darstellung der Belichtungswerte angesteuert werden. Hierbei ist eine externe Spannungsquelle erforderlich. Gegenüber Selenzellen bieten CdS-Fotowiderstände einen größeren Empfindlichkeitsbereich, benötigen aber immer eine Batterie.

4c: Silizium-Fotodioden
Sie ändern ebenfalls unter Lichteinwirkung ihre elektrischen Eigenschaften, die in einer elektronischen Schaltung verarbeitet und auf einem Zeigerinstrument oder einem digitalen Display dargestellt werden. Auch hier ist eine externe Spannungsquelle erforderlich. Dieses Prinzip ermöglicht schnelle Messungen bei einem sehr weiten Empfindlichkeitsbereich.