Spezialobjektiv für Makro-Aufnahmen aus den 1950er Jahren für das Novoflex-Balgengerät. Die größte Blendenöffnung ist 3,5, die Brennweite 105 Millimeter. Es hat drei Linsenelemente in drei Gruppen, die kürzeste Entfernungseinstellung ist 22 Zentimeter, die kleinste Blende 22. Es wurde mit M-39- und M-42-Anschlussgewinde hergestellt. Das Objektiv trägt die Bezeichnung Novoflex-Memmingen Noflexar 1:3,5/105 mm sowie eine rote Raute als Symbol für die Linsenvergütung. Novoflex aus Memmingen nahe München war seit Ende der 1940er Jahre für seine hochwertigen Balgengeräte und Schnellschussfernobjektive bekannt. Novoflex-Balgengeräte wurden und werden bis heute für eine Vielzahl von Kamera- und Objektivanschlüssen gefertigt.
Eine eigene Objektivproduktion hatte Novoflex allerdings damals nicht. Die unter der Marke Noflexar in den 1950er Jahren angebotenen Objektive wurden entweder von Steinheil oder Dr. Staeble, beide München, oder A. Schacht in München, später Ulm, hergestellt. Das vorgestellte Objektiv dürfte von A. Schacht (Ulm) für Novoflex gefertigt worden sein. Das Objektiv hat die typische blanke Aluminiumfassung im Stil der 1950er Jahre. Die Gestaltung des Gehäuses und des Fokussierrings („Berg und Tal“ mit Riffelung in den „Tälern“) ähnelt stark damaligen Objektiven des Herstellers A. Schacht, der für seine Objektive am Filterring auch eine Raute als Symbol für die Vergütung verwendete, beispielsweise bei dem für Leidolf-Kameras gefertigten Schacht-Travenar 1:4,5/90 mm aus den 1950ern. Steinheil und Dr. Staeble bauten für die eigene Objektive etwas anders gestaltete Gehäuse aus blankem Aluminium und verwendeten beide nicht die Raute als Symbol.