Die erste Icarette wurde 1912 als horizontale Klappkamera für Rollfilm vorgestellt. Die Kamera hat eine Rückseite mit einer herausziehbaren Lasche. In einer Laschenposition ist das rote Fenster zur Kontrolle des Filmtransports freigelegt, in einer anderen Position dient die Lasche als Diopter für den klappbaren Rahmensucher aus Draht. Die Rückwand lässt sich leicht abnehmen, indem man zwei kleine Knöpfe gleichzeitig drückt. Beim Schließen der Frontklappe faltet sich der Brillantsucher automatisch zusammen und passt so in das Gehäuse. Die Kamera hat ein robustes Metallgehäuse, das mit fein genarbtem Leder überzogen ist.
Dieses Modell hier ist ausgelegt für Rollfilm 117, die Randscheiben der Filmspulen haben nur geringfügig kleinere Durchmesser als die des Rollfilms 120, der dann durch Umspulen in dieser Kamera verwendet werden kann. Aufnahmeformat: 6 x 6 cm. Es gibt einen zusammenklappbaren Brillantsucher und einige Versionen haben einen Ikonometer (Rahmensucher) wie im Bild. Lieferbar war die Kamera mit verschiedenen Objektiven, hier ist das Ica Novar Anastigmat 1:6,8/75 mm verbaut. Verschluss ist hier ein Derval mit B, Z sowie 1/25 bis 1/100 Sekunde. Die Blendenskala und der Einstellhebel sind teilweise verdeckt hinter dem Zeiteneinstellrad. Nach Öffnen der Frontklappe wird die Objektivstandarte bis zum Anschlag herausgezogen, danach kann mit dem seitlichen Hebel anhand einer Meterskala fokussiert werden.
Die Ica Icarette I (495) gab es von 1912 bis 1925, die Zeiss Ikon Icarette (493) 1928/1929 und die Zeiss Ikon Icarette (509/16) von 1930 bis etwa 1934. In den USA wurde eine Ausführung als Icarette A verkauft. Davon abweichende Informationen deuten anhand der mit „E“ beginnenden Seriennummer darauf hin, dass das hier vorliegende Modell im Zeitraum 1916 bis 1920 produziert worden sein könnte.