H. D. Abring: Von Daguerre bis heute (Bände I bis IV)

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Literaturtipp:

DAS Standardwerk der Siebziger und Achtziger Jahre

Hans Dieter Abring war ein wohlhabender und bekannter Sammler von Fotogeräten, die er ab den 1980er Jahren in einem Privatmuseum im Haus Horst in Essen, einem schlossähnlichen Gebäude mit Geschichte, nach Vereinbarung auch der Öffentlichkeit präsentierte. Die Sammlung wuchs und so kam Abring schon 1977 auf die Idee, seine Schätze in Katalogform in einem Buch mit den stattlichen Ausmaßen von 21 x 30 cm und rund 250 Seiten zu präsentieren. “Von Daguerre bis HEUTE” hieß das Nachschlagewerk, das vielen Sammlern gute Dienste bei der Bestimmung ihrer Schätze leistete. Bald kam ein zweiter Band hinzu, dann ein dritter, dann ein vierter. In den 1990ern gab es nochmals eine Neuauflage der Serie, die heute Höchstpreise im antiquarischen Buchhandel erzielt.

Nachteile dieser vier gewichtigen Bücher: die relativ kleinen SW-Abbildungen und natürlich die Tatsache, dass die Nachschlagewerke mit dem Anwachsen der Sammlung erweitert wurden und nicht von vornherein in vier Bänden thematisch geordnet werden konnten. So sind in allen Büchern mehr oder minder alle Kameratypen vertreten, so dass man möglicherweise in vier Büchern nach einer bestimmten Kamera suchen muss. Wenigstens ist im letzten Band ein Inhaltsverzeichnis für alle vier Bücher mit ein paar tausend Kameras enthalten.

 

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Abring I.
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Abring II.
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Abring III.
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Abring IV.

Der “Industrielle Hans Dieter Abring” – viel mehr ist heute nicht mehr zu recherchieren – erwarb Haus Horst im Jahr 1980 und gründete das „Foto-Museum Burg Horst“, dessen Sammlung Exponate wie eine Camera obscura und Laterna magica sowie Fotoapparate ab 1839 und Stücke zur dreidimensionalen Fotografie umfasste. Um die Jahrtausendwende starb Abring, das Haus Horst wurde verkauft, die Sammlung aufgelöst. Wohin die Schätze gingen ist nicht ganz klar. In einer Fotozeitschrift hieß es damals, die Exponate seien auf Lastwagen verladen und Richtung Golfstaaten abtransportiert worden, wo damit ein riesiges, extra neu gebautes Kameramuseum in einem der Emirate bestückt wurde. Ein bekannter deutscher Fotohistoriker sei als Kurator angeheuert worden, hieß es in einer anderen Veröffentlichung.