Kadlubeks Kamera-Katalog

kadlubek 5

Literaturtipp:

Viele Jahre der Referenzkatalog für Kamerasammler

Der “Kadlubek” war seit vielen Jahren für Kamerasammler das, was der “Michel” für Briefmarkensammler war oder der “Brockhaus” für Lexika oder “Tempo” für Papiertaschentücher: das Synonym für ein Standardwerk oder eine ganze Warengattung. Nach Kadlubeks Nummernsystem ordnen viele Fotogeräteliebhaber ihre Bestände, in Internetforen wird “Kalubek Nummer sowieso” zur eindeutigen Identifikation eines bestimmten Modells einer bestimmten Kamera eines ganz bestimmten Herstellers angeführt.

“WAR” der Referenzkatalog deshalb, weil der letzte Kadlubek der Edition PHOTODeal im Verlag Rudolf Hillebrand anno 2004 das letzte Mal neu aufgelegt wurde und mittlerweile doch ein paar Jahre ins Land gegangen sind, in denen der Kadlubek nur auf einschlägigen Börsen, bei eBay oder antiquarisch zu haben war.  Die 5. erweiterte und aktualisierte Auflage im grünen Einband, stolze 2,1 Kilogramm schwer, ist aber immer noch begehrt: Im Jahre 2023, also fast nach zehn Jahren, kostete das Buch noch teilweise deutlich über 100 Euro.

Günther Kadlubek und Rudolf Hillebrand haben über 26.000 Kameras aller möglichen Marken aufgelistet und wichtige Modelle in mehr als 4.800 Fotos präsentiert. Dazu – und das hat den Kadlubek besonders interessant gemacht – wurden aktuelle Marktpreise ermittelt und veröffentlicht. Zur schnellen Orientierung, zum Beispiel auf Fotobörsen, lag dem Katalog damals ein handlicher Taschen-Preisführer bei. Und nun kommt das Problem aller “analogen” Medien: Viele Daten sind schon beim Erscheinen veraltet. 2023 gelten diese Marktpreise natürlich nicht mehr, können aber noch als Hinweis auf Seltenheit und Verkaufswert der Pretiosen in Relation zu ähnlichen Modellen dienen.

Ein Problem, das Kadlubeks Kamerakatalog übrigens auch mit der raffinierten “Steimers Fotoliste” gemein hat: auch die ist um 2010 das letzte Mal erschienen und kann natürlich nur mit den Preisen von damals dienen. Seither gab es mehrfach ein Auf und Ab.