Japanischer Schnellschalthebel-Adapter aus den frühen 1950er Jahren für die Kameras KW Praktica und Praktica FX. Der Adapter wird auf den runden Filmaufzugsknopf gesetzt und mit Schrauben fixiert. Da der Knopf der Kamera zum Filmtransport um 360 Grad im Uhrzeigersinn gedreht werden muss, ermöglicht die auf dem Adapter erkennbare Verzahnung einen Schaltvorgang mit mehreren kurzen Hebelbewegungen.
Anfang der 1950er Jahre produzierte das Unternehmen Accura diese Adapter, zunächst ausschließlich für den US-amerikanischen Markt. Es gab auch Adapter für Contax, Leica, Praktina, Praktica und andere Kameras.
Wenn in den 1950er Jahren ein technisches Problem Kamerakonstrukteure besonders beschäftigte, war es der später selbstverständliche Schnellschalthebel. Nur die Ihagee Kine Exakta hatte ihn seit 1936 als weltweites Alleinstellungsmerkmal, dieser Hebel hatte noch einen recht langen Hebelweg. Im übrigen drehte man an Kameras zum Filmtransport bis in die 1950er Jahre umständlich und zeitraubend einen Knopf um 360 Grad. Kodak Stuttgart versuchte es vor dem zweiten Weltkrieg bei dem Topmodell Kodak Retina II (Nr. 122), zog das Modell aber wieder vom Markt, da deren Schnellschalthebel nicht zuverlässig genug arbeitete. Kodak kehrte bis 1951 wieder zum Drehknopf zurück. Die erste Leica mit Schnellschalthebel war die Leica M3 im Jahre 1954. Bei der DDR-Top-Kamera KW Praktina wurde er nie integriert, nur über einen hauseigenen Adapter realisiert. Die KW Praktica erhielt den Hebel erst 1959 fest eingebaut mit der Praktica IV.