Eine auch bei Agfa-Sammlern eher unbekannte Tatsache: Von 1960 bis Mitte der 1970er Jahre hatte Agfa auch gute Ferngläser im Programm: unter der Bezeichnung Agfa Primen-Fernglas einmal das 8 x 30 – unsere Bilder – und ein 10 x 40 sowie ein “Monokular 8 x 30 Type 4101/000“. Ein weiteres Monokular, das Agfa 8 x 30 Tele-Centon Monokular, war zur Benutzung als Teleobjektiv für die Filmkamera Agfa Movex Reflex gedacht und hat eine Objektivfokussierung von 2 Meter bis unendlich. Das Okular hat ein 30,5-mm-Gewinde.
Ab 1959 versuchten japanische Hersteller mit Ferngläsern der Typen 8 x 30 und 10 x 40 auch auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen. So entschloss sich Agfa 1960, sich dem entgegenzustellen. Etwa 75 Prozent der Teile wurden aber nicht von Agfa sondern von der Firma Feingerätebau Otto Schlund GmbH in Schwenningen hergestellt, die schon seit längerem Teile wie Verschlüsse, Filmtransport und elektronische Baugruppen für Agfa gefertigt hatte.
Der Zusammenbau der der Agfa-Ferngläser erfolgte übrigens interessanterweise auch beim Bayreuther Kamerahersteller Franka im Lohnauftrag, wo man auf diese Weise die Fertigungskapazitäten auslastete.