Breitwandaufnahmen in CinemaScope und ähnlichen Verfahren waren im Kino in den 1950er Jahren der Hit. Die Filme im Seitenverhältnis 21:9 brachten besonders bei Landschaften und Massenszenen wie in Western oder Historienfilmen eindrucksvolle Bilder zustande. Das Format ist etwas flacher als das heute übliche TV-Format von 16:9, weshalb bei der Wiedergabe der alten Breitwandfilme auf den Fernsehern oben und unten ein dunkler Streifen bleibt.
Erreicht wird dieser „Breitwand-Effekt“ im Kino durch sogenannte Anamorphot-Objektive, die bei der Aufnahme vor das normale Objektiv der Filmkamera geschraubt und entsprechend später beim Projektor ebenfalls vor dem Projektionsobjektiv angebracht wurden. Die Breite des gefilmten Motivs wurde auf dem Kinobild von 18 x 24 mm bei der Aufnahme sozusagen gestaucht und bei der Projektion im gleichen Maße wieder entzerrt. Bei 35-mm war das also üblich.
Das hier vorliegende Gerät, ein entsprechend kleinerer Anamorphot von Agfa, ist aber für die Amateur-Filmkamera Agfa Movex Automatic und die 8-mm-Projektoren gedacht, was diese Ausrüstung zu einem Exoten unter dem Schmalfilmzubehör macht. Es gab in den 1960er Jahren – die Bedienungsanleitung stammt von 1968 – zwei Versionen: einmal – unsere Bilder – für die Movex Automatic (Typ 5140) und zum anderen für die Agfa Movex 88 L (Typ 5130) und die Movex 88 (Typ 5123).
Das Museumsexemplar kam zu uns in der nahezu perfekten Originalverpackung, mit einem neuwertigen Ledertäschchen, dem entsprechenden Zubehör zur Befestigung des Anamorphots an einer Agfa-Kamera oder einem Projektor und mit einer Bedienungsanleitung.