Originell gestaltete italienische Kamera (Bencini, Mailand, vormals I. C. A. F. und C. M. F.) für den Rollfilm 127 (Aufnahmeformat 3 x 4 cm) aus dem Jahr 1955. Objektiv: Achromat 1:11/75 mm, manuelle Fokussierung. Durchsichtsucher. Einfachverschluss mit Blitzsynchronisation. Metallgehäuse, Gehäuseauslöser mit Drahtauslöseranschluss; Zubehörschuh.
Die Comet S, gebaut ab 1955, ist recht klein (11 x 7 x 6 cm), leicht (etwa 250 Gramm), eckig und glitzernd, ein Blickfang für unterwegs. Für die bemerkenswerte Form der Comet zeichnete Bencinis Sohn Roberto verantwortlich. Man sieht der Gehäusegestaltung der Comet an, dass Roberto Bencini Architektur studiert hatte.
Mit ihrem immer bereiten Verschluss war sie eine modische und praktische Schnappschuss-Kamera. Das Gehäuse aus Aluminium-Druckguss erlaubte eine extravagante Gestaltung, machte die Kamera aber auch sehr stabil und alltagstauglich. Die Comet S war damals schon zum Preis einer einfachen Boxkamera zu haben. Mit einer maximalen und fixen Lichtstärke, besser gesagt Lichtschwäche, von 1:11 bot sie als Belichtungszeit nur die 1/50 Sekunde und B an. Die von Unendlich bis 0,5 Meter fokussierbare Optik besteht bei dieser Modellreihe aus einer einfachen Meniskuslinse oder aus einem Achromaten. also einer schlichten, aber vergüteten Linsenkonstruktion mit zwei Linsen. Bei einer Brennweite von 55 mm werden 16 Negative in der Größe 3 x 4 cm auf Rollfilm 127 erzeugt. Neu an dem Modell S war die bedienungsfreundliche Blitzsynchronisation. Die Comet S wurde von 1955 bis 1975 gebaut und war das wohl erfolgreichste und meistverkaufte Comet-Modell.
Der gelernte Flugzeugmechaniker und Firmengründer Antonio Bencini brachte die erste Comet 1948 heraus. Sie erhielt vermutlich die englische Bezeichnung „Comet“ und nicht die italienische „cometa“, weil um diese Zeit der Name „Comet“ in aller Munde war: so hieß das weltweit erste in Serie gefertigte Passagierflugzeug mit Strahltriebwerken.