Canon EOS 100 mit Barcode Reader E

canon eos 100 blitz
Bild: Kurt Tauber

Scheinbar eine übliche einäugige Spiegelreflexkamera aus der Vielzahl der analogen Canon-EOS-Modelle: die EOS 100 für den Kleinbildfilm 135 (Aufnahmeformat 24 x 36 mm) aus dem Jahre 1991: Autofokus, Prismensucher mit eingebautem, aufklappbaren Blitzgerät, elektronischer Schlitzverschluss bis 1/4.000 Sekunde, Mehrfeld-, Spot- und mittenbetonte Messung, manuelle Belichtungssteuerung, Blenden-, Zeit- und Programmautomatik, eingebauter Winder (bis 3 Bilder pro Sekunde)… – alles wie sonst auch.

Programmierung durch Barcode-Leser

Und doch hat diese Kamera eine Spezialität, die in ähnlicher Form auch bei anderen großen Herstellern ausprobiert wurde (und sich nicht gerade durchgesetzt hat): eine Einrichtung für eine Programmsteuerung mittels Barcode-Leser. Dazu war zum Preis von 98,- DM ein Heftchen mit Bildbeispielen und einer Motiv-Codier-Anleitung sowie ein etwa 9 cm langer Lesestift (2 x Knopfzellen CR 2025) zu haben, mittels dem man jede fotografische Belichtungssituation beherrschen sollte. Das Heftchen enthielt 23 verschiedene Motivbeispiele und dazu jeweils einen Strichcode, der mittels des Barcode-Lesers in die Belichtungselektronik der Kamera übertragen werden konnte. Die Kamera stellte dann das passende Programm ein und belichtete je nach Programmvorgabe mit größerer oder kleinerer Blende, längerer oder kürzerer Zeit und entsprechend der gemessenen Werte.

Die sonstigen technischen Daten dieses „fotografierenden Mikrocomputers“ im Detail

Einäugige Spiegelreflexkamera (1991) für den Kleinbildfilm 135 (Aufnahmeformat 24 x 36 mm), Autofokus, Prismensucher, vertikal ablaufender elektronischer Schlitzverschluss (B, 30 Sekunden bis 1/4.000 Sekunde (Blitzsynchronzeit: 1/125 Sekunde). Mehrfeld-, Spot- und mittenbetonte Messung, manuelle Belichtungssteuerung, Blenden-, Zeit- und Programmautomatik (auch mittels Barcode-Leser programmierbar), eingebauter Motor mit bis zu 3 Bilder/Sekunde. Feststehender Dachkant-Prismensucher mit feststehender Vollmattscheibe mit AF-Messfeld und Selektivmessfeld. AF-Steuerung: TTL-SLR-Phasenerkennung (Secondary Image Registration) mit Kreuz-Sensor BASIS (Base-Stored Image Sensor). Zwei AF-Betriebsarten: Schärfentiefenpriorität (One Shot), Auslöseprioritat (Al Servo). Manuelle Schärfeeinstellung möglich. AF-Arbeitsbereich: LW 0-18 bei ISO 100/21°. Ein AF-Hilfsilluminator wird bei Bedarf automatisch zugeschaltet.

Messsystem: Offenblenden-lnnenmessung mit 6-Zonen-SPC (Silizium-Fotozelle) Drei Messcharakteristika: Mehrfeldmessung, Selektivmessung über zirka 6,5 % des Formats und mittenbetonte Integralmessung. Messbereich: LW -1 bis 20 mit Objektiv 1:1,4/50 mm bei ISO 100/21°. Aufnahmeprogramme: 1. Programmautomatik, 2. Blendenautomatik, 3. Zeitautomatik, 4. Schärfentiefenautomatik, 5. Vollautomatik, 6. Strichcode-Programm, 7. Motivprogramme (Porträts, Landschaft, Nahaufnahmen, Action), 8. Blitzautomatik, 9. manuelle Belichtungseinstellung.

Mehrfachbelichtungen: bis zu neun Aufnahmen vorwählbar mit automatischer Rückstellung nach Aufnahmen. Filmempfindlichkeitseinstellung: automatisch nach DX-Code (ISO 25/15°-5000/38°) oder von Hand (ISO 6/9°-3400/39°). Automatische Filmeinfädelung: Nach dem Schließen der Rückwand automatischer Vorlauf zur ersten Aufnahme. Automatischer Filmtransport. Automatische Rückspulung am Filmende. Elektronischer Selbstauslöser mit 10 Sekunden Vorlaufzeit. Fernauslösung mit getrennt lieferbarem Fernauslöser.

Eingebautes, ausklappbares automatisches Zoom-Blitzgerät im Prismengehäuse (im Bild) mit Innensteuerung, Serienschaltung. Die Leitzahl bei ISO 100/21° ist 12 bei 28 mm Brennweite und 17 bei 80 mm. Automatische Einstellung des Leuchtwinkels nach Aufnahmebrennweite 28 mm, 50 mm bzw. 80 mm. Blitzfolgezeit: etwa 2 Sekunden. Verringerung des “Rote-Augen-Effekts”, Synchronisation auf den zweiten Verschlussvorhang, Blitzbelichtungskorrektur. Gewicht: 600 Gramm ohne Objektiv, mit Batterie.

Energiequelle: Eine 6-Volt-Lithiumbatterie Typ 2 CR 5. Objektivanschluss: Canon-EF-Bajonett mit vollelektronischer Signalübertragung. Geeignet für Canon-EF-Objektive (EOS).

Mit dem neuen “leisen” Canon-Ultraschallobjektiv EF 1:3,5-5,6/28-80 mm USM kostete die EOS 100 im Jahre 1991 genau 1.298,- DM, das Gehäuse alleine 799,- DM. War auch als Canon EOS 100 QD für Datum- und Uhrzeit-Einbelichtunq (vier Schreibweisen) im Angebot und kostete dann als Gehäuse 899,- DM.

Objektdaten

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ID Sammlung Kurt Tauber
100688
Fotoapparate analog Kategorie/Typ
Kleinbildkamera, Einäugige Spiegelreflex (SLR)
Firma / Produktion
Fotografischer Film / Konfektion (Foto)
Kleinbild 135
Negativformat fotografischer Film
24 x 36 mm
Filmtransport
Winder eingebaut
Entfernungsmesser
Nein
Belichtungsmesser
TTL
Belichtungssteuerung
manuell, Blendenvorwahl, Zeitvorwahl, Programmautomatik
Marke Objektiv
Objektiv-Anschluss
Canon EF (EOS)
Anfangslichtstärke (Zoom)
1:4,0
Endlichtstärke (Zoom)
1:5,6
Zoom Anfangs-Brennweite (mm)
35
Zoom End-Brennweite (mm)
80
Fokussierung
Autofokus
Bildstabilisator Kamera
Nein
Verschlusstyp
Schlitzverschluss
Verschluss manuelle Belichtung
B
Verschluss längste Zeit
30 s
Verschluss kürzeste Zeit
1/4000 s
Blitz
Blitz integriert, Zubehör mit Mittenkontakt
Datenrückwand
Nein
Produktionszeitraum ab
1991
Entstehungszeitraum Dekade
1990-2000
Gehäusematerial
Kunststoff
Abmessungen (cm)
15 x 10 x 7
Gewicht (g)
520
Museumsobjekt Seriennummer
1163491
Museumsobjekt Zugangsdatum Jahr
2023
Spender
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