Ein lichtstarkes, klassisches Vollformat-Fisheye-Objektiv mit 180° diagonalem Bildwinkel. Dieses Objektiv hatte mit 1:2,8 die weltweit größte Blendenöffnung in seiner damaligen Typenklasse. Abblendbar bis 1:16 (manche Exemplare bis 1:22). Dieser Objektivtyp wird als “Vollformat-Fisheye-Objektiv” bezeichnet, um sich von den Fisheye-Objektiven zu unterscheiden, die kreisförmige Bilder erzeugen, die nur einen Teil des Negativformats von 24 x 35 mm ausfüllen und die vor allem als Vorsatzobjektiv für das 28-mm-Weitwinkel häufiger anzutreffen waren. Es fokussiert manuell tatsächlich näher als die minimale Entfernung von 0,3 m auf der Objektivskala, was eine Nahaufnahme von rund 0,2 m bei kleinerer Blende ermöglicht. Da Filter nicht an der Objektivfront angebracht werden können, sind vier Filter – “SKY”(light), “Y 3” (Gelb-), “O” (Orange-) und “R” (Rotfilter) – eingebaut. Ein Filter befindet sich also immer im Strahlengang.
Objektivanschluss: FD-Bajonett mit Bajonettring aus Metall. Das Objektiv passt auch auf das ältere FL-Bajonett. Das Objektiv der Ursprungsvariante von 1973 (gebaut bis 1979) hat einen maximalen Durchmesser von 76 mm, eine Länge von 60,5 mm und ein Gewicht von 485 Gramm.
Die spätere Version mit schwarzem Bajonettring (FD new) ab 1979 wurde noch bis 1986 gebaut und war durch die Verwendung von Kunststoffteilen um 15 Gramm leichter, die optische Ausstattung blieb unverändert.
Canon-FD-Objektive gibt es prinzipiell in zwei Versionen. Die ältere besitzt einen Überwurfring aus Chrom, der um eine Achtel- oder Viertelumdrehung bewegt werden muss, um das Objektiv an der Kamera zu befestigen. Bei der neueren Version ab Juni 1979 – ganz in Schwarz – fehlt der helle Überwurfring. Hier muss das komplette Objektiv (oft bezeichnet mit “FDn” oder “FD new” gedreht werden, um es im Kamerabajonett zu fixieren.
Die Schreibweise des Fischauge-/Fish Eye-/Fisheye-/Fish-Eye-Objektivs variiert übrigens bei allen Veröffentlichungen – sogar beim Hersteller. Wir wissen aber immer, was gemeint ist – oder?
Museumsgründer Kurt Tauber hatte als Fotoreporter dieses Fish-Eye-Objektiv immer in seiner 10 Kilogramm schweren Kameratasche dabei und setzte es gerne, aber gezielt, ein, was damals im Tageszeitungsgeschäft eher die Ausnahme war. Einige Bildbeispiele von damals weiter unten.
Unten folgen noch einige Bildbeispiele aus der Praxis.