Ein Exot unter den Belichtungsmessern: 1895 erstmals von der Exposure Meter Company, Wrexham, England als “Photographic Exposure Meter” vorgestellter Belichtungsmesser, der mit eingelegtem Fotopapier arbeitet, in der Gestalt einer Taschenuhr. Die Namensgebung war nicht einheitlich – das englische “Exposure Meter” wurde im deutschsprachigen Verbreitungsgebiet teils schon als “Belichtungsmesser” aber auch als “Photographischer Expositionsmesser” bezeichnet. Die (englische) Blendenskala reicht bis 362. Der Zeitenbereich geht von 64 bis 1/128 Sekunden.
Hier die deutsche Version des “Wynne’s Infallible” (“Wynne’s Unfehlbarer”) mit deutschem “Untertitel”, verkauft in der Zeit um die Jahrhundertwende. Auch der Bayreuther Kamerahersteller Franka hatte ein umgelabeltes Modell unter seinem Firmennamen im Programm.
Der Verkaufspreis betrug 8 Mark – nicht wenig für die Zeit um 1900 und danach. Dennoch war der Wynne’s damals eines der verbreitetsten Belichtungsmessgeräte. Beim Museumsexemplar fehlen die komplizierte Gebrauchsanweisung und eine Fotoplatten-Tabelle. Mitgeliefert wurde damals auch beim Kauf eine Ersatzpackung Chlorsilberpapier. Es gab auch eine Luxus-Version mit einem Gehäuse aus massivem Silber.
Messprinzip:
In diesem chemischen Belichtungsmesser wird ein lichtempfindliches Papier in einer kreisförmigen Öffnung dem Licht ausgesetzt und auf einer normalen Uhr die Zeit gemessen, bis das Papier eine Tönung entsprechend der verschieden stark gefärbten Vergleichsfelder zu beiden Seiten angenommen hat. Anschließend wird die Plattenempfindlichkeitsnummer auf der äußeren drehbaren Skala der gefundenen “Actinometerzeit” auf der inneren Skala gegenübergestellt und damit die passende Kombination von Belichtungszeit und Blende ermittelt.
