Das Finelux-Blitzgerät wurde im Mai 1950 von Peter Sarabèr zum Patent angemeldet und erschien 1951 auf dem Markt. Offensichtlich setzte man bei den Finetta-Werken Goslar in die eigenwillige, wenn auch formschöne Konstruktion einige Hoffnung, weil der Apparat noch in mehr als einem halben Dutzend Staaten, darunter sogar in der DDR, patentiert worden war. Es gab die frühen Versionen mit Kabelanschluss für die Verwendung auf Blitzschienen, dann Modelle, die man in Zubehörschuhen der Kameras einschieben konnte und schließlich mit einem Kontaktfuß, der mit Mittenkontakten im Zubehörschuh kabelloses Blitzen ermöglichte.
Insgesamt sind fünf Modelle bekannt. Im Museum befinden sich aus dem Nachlass von Peter Sarabèr zwei Varianten (unser Titelbild oben): einmal das Modell A mit Kabelanschluss und 22,5-Volt-Batterie und einem Kondensator mit einer Kapazität von 100 Mikrofarad (100 µF), das ab Oktober 1952 verkauft wurde sowie das Modell CS für eine 22,5-Volt-Batterie und mit dem 100 µF-Kondensator, das einen Mittenkontakt für Kameras mit Hot Shoe hat. Die anderen Modelle nutzten eine Batteriespannung von 3 Volt und funktionierten ohne Kondensator.
Später wurde Finelux in Ficolux umbenannt, für den Export in die USA hieß der Blitz Ditto (wie schon die Finetta 99). Das Museums-Modell CS mit Kontaktfuss passte auf die Finetta Super und später auf die Finetta 99. Dazu gab es jeweils diverse Adapterkabel für alle möglichen speziellen kameraeigenen Synchroanschlüsse, etwa für die Leica oder die ASA-Norm für die USA.
Es konnten Blitzbirnchen mit Klein-Swan-Fassung (Philips PF 3, PF 14, PF 24, PF 25, Osram XO, Osram XP, Osram SO und General-Electric-Lamps) sowie Kapselblitze verwendet werden. Mittels eines Doppelkontaktbügels, der auf den Zubehörschuh aufgesteckt wurde, konnten zwei Finelux-Blitzgeräte gleichzeitig eingesetzt werden, sogar mit Mittenkontakt ohne Verkabelung.
Sehr selten sind die Modelle mit rückseitig eingravierten Blendenwert-Skalen oder sonstigen Gravuren außer dem Namen selbst. Dank des verhältnismäßig großen, nach oben sich weitenden Reflektors ist eine relativ weiche Ausleuchtung des Objekts und eine gute Raumausleuchtung gegeben.
Erkauft wird das mit nicht gerade kleinen Abmessungen des Artikels: 14 cm Höhe bei eingeschobenem Reflektor, 23 cm im Einsatz. Der Reflektor ist ausgefahren etwa 12 cm breit. Das Gewicht (ohne Batterie, Kabel und Lämpchen: 165 g.