Foth Derby (Klappsucher)

foth derby (1930)
Bild: Kurt Tauber

Diese beliebte „Kleinbildkamera“ wurde zwischen 1931 und 1940 von C. F. Foth in Berlin hergestellt. Die Schlitzverschluss-Kamera stellte für viele eine echte Alternative zur teuren Konkurrenz wie Leica, Peggy oder Contax dar. Das Museumsmodell, bei dem die Belederung der Deckkappe fehlt, besitzt noch keinen oben aufgesetzten Selbstauslöser und keinen Entfernungsmesser. Es dürfte sich also um ein frühes Modell von 1930 handeln. Zudem hat die Kamera nicht den weit verbreiteten Fernrohrsucher sondern einen Klappsucher, den wir in dieser Ausführung nirgends gefunden haben. Vielleicht wurde er nachträglich ersetzt? Es gibt meistens nur den Fernrohrsucher in verschiedenen Variationen, denn von der Forth Derby gab es im Laufe der Jahre zig Versionen.

Was fest steht: Auch wenn das Aufnahmeformat 24 x 36 mm (im Hochformat) ist, also das klassische Kleinbildformat hat, handelt es sich doch um keinen Fotoapparat für den Kleinbildfilm 135, sondern um eine Rollfilmkamera für den Filmtyp 127. Ungewöhnlicherweise hat die Derby auch keinen Zentralverschluss, sondern einen Tuchschlitzverschluss mit B, 1/25 bis 1/500 Sekunde. Das Objektiv des Museumsexemplars ist ein Foth Anastigmat 1:3,5/50 mm (kleinste Blende: 18); kürzeste Entfernungseinstellung: 1 Meter). Manuelle Belichtungssteuerung. Drahtauslöseranschluss (im Bild das rechte Loch oben in der Frontplatte). Für die Arretierung des Auslösers (im Foto der kleine silberne Knopf an der Frontseite haben die Foth-Konstrukteure eine ebenso wirkungsvolle wie simple Lösung gefunden: Wird dien Frontplatte mit der Spreizenkonstruktion an den Body herangeschoben, ist der Auslöser durch die Dicke der Frontplatte so abgeschirmt, dass er nicht mehr tief genug eingedrückt werden kann. Ein Stativgewinde ist auch vorhanden.

Aus einem Katalog der 1930er Jahre: „Die Sportkamera in der Westentasche. Lichtstarkes Foth-Anastigmat 1:3,5. Für Rollfilm 4 x 6,5. 18 Aufnahmen. Preis nur RM 75,-. Optik: Der Foth-Anastigmat 1:3,5 ist für seinen Verwendungszweck besonders berechnet, er gewährleistet auch bei schlechtester Witterung die schärfsten Momentaufnahmen. Verschluss: Die Foth-Derby besitzt einen Schlitzverschluss mit verdecktem Aufzug für Momentaufnahmen von 1/25 – 1/500 Sekunde sowie für Zeitaufnahmen. Sucher: Die Foth-Derby ist mit einem Bild-Sucher ausgerüstet, der ein leichtes Aufsuchen und Verfolgen der zu photographierenden Objekte, auch in schnellster Bewegung, gestattet. Ein wesentlicher Vorteil … ist die außerordentliche Sparsamkeit im Gebrauch. Eine Foth-Derby-Aufnahme kostet nur 7 Pfennig. Die Foth-Derby ist ein wirkliches Photo-Notizbuch, misst im Gehäuse nur 11,4 x 6 x 3 cm und wiegt nur 400 Gramm – geht also bequem in die Westentasche.“

Anmerkung: Die Foth-Werbeabteilung hat nur den Kamera-Body vermessen, inklusive aufgeklapptem Sucher und ausgefahrenem Objektiv, ist die Kamera 11,4 x 9 x 6,5 cm groß und wiegt (ohne Film) 355 Gramm.

Siehe auch: Foth Derby Fernrohrsucher.

Objektdaten

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ID Sammlung Kurt Tauber
100914
Fotoapparate analog Kategorie/Typ
Rollfilmkamera, Kleinbildkamera
Firma / Produktion
Land / Produktion
Deutschland (vor 1945)
Fotografischer Film / Konfektion (Foto)
127 Rollfilm (A-8)
Negativformat fotografischer Film
24 x 36 mm
Filmtransport
manuell
Entfernungsmesser
Nein
Belichtungsmesser
nein
Belichtungssteuerung
manuell
Marke Objektiv
Objektiv-Anschluss
Objektiv fest eingebaut
Lichtstärke (bei Festbrennweite)
1:3,5
Festbrennweite (mm)
50
Kleinste Blende
18
Fokussierung
manuell
Bildstabilisator Kamera
Nein
Verschlusstyp
Schlitzverschluss
Verschluss manuelle Belichtung
B
Verschluss längste Zeit
1/25 s
Verschluss kürzeste Zeit
1/500 s
Blitz
kein Blitzanschluss
Datenrückwand
Nein
Produktionszeitraum ab
1930
Produktionszeitraum bis
1930
Entstehungszeitraum Dekade
1930-1945
Gehäusematerial
Metall (Alu, Messing, Guss usw.), Belederung
Abmessungen (ca. in cm)
11,4 x 9 x 6,5 (über alles)
Gewicht (g)
335
Museumsobjekt Baujahr
1930
Museumsobjekt Zugangsdatum Jahr
2024
Nachlass (Herkunft)
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