Dieses Makro-Kilar des Münchener Kameraherstellers Heinz Kilfitt ist ein lichtstarkes, hochwertiges Makro-Objektiv für Kleinbildkameras aus den späten 1950er Jahren. Das Linsensystem besteht aus vier Linsen in drei Gruppen. Die größte Blendenöffnung ist 2,8, die kleinste 22, die Brennweite misst 40 cm, die kürzeste Einstellentfernung beträgt 10 Zentimeter. Die Blende funktioniert manuell als Rastblende mit Vorwahlring.
Heinz Kilfitt, eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten unter den Kamera-und Objektivkonstrukteuren, schuf 1954 noch von Vaduz aus mit dem Vorgänger des hier vorgestellten Objektivs eines der weltweit ersten Makro-Objektive für Kleinbildkameras. Bei dem hier gezeigten Objektiv wurde die Lichtstärke von 1:3,5 auf 1:2,8 erhöht und die Blendensteuerung verbessert. „Heinz Kilfitt München“, wie hier, steht bis 1960 auf den Objektiven, danach bis 1964 „Kilfitt München“. Die drei bunten Punkte Blau Rot Gelb am Filterring haben auch eine Bedeutung: Es ist der Hinweis auf die bereits vorhandene apochromatische Korrektur.
Kilfitt bot für seine Objektive zahlreiche Anschlussmöglichkeiten über Adapter zur Verwendung an verschiedensten Kameras an. Es gab Versionen für Fotokameras wie Alpa, Arriflex, Canon, Contarex, Exakta/Topcon, Kilarflex, Leitz Visoflex, Miranda, Minolta, Nikon, Pentacon Six, Praktina, Rectaflex, Kameras mit Schraubgewinde M 42, sowie diverse Filmkameras. Die Aufzählung erwähnt Kameras der damaligen Oberklasse, die teilweise heute zu Unrecht vergessen sind.
Der Kameraanschluss („PA“) bei dem hier vorgestellten Objektiv gibt Rätsel auf. Die leichte Abschrägung an der hinteren Linsenfassung lässt erkennen, dass einem Klappspiegel Bewegungsspielraum geschaffen werden sollte, aber welcher Bajonettanschluss ist es?
Siehe auch: Heinz Kilfitt.