Eine Sucherkamera für den Kleinbildfilm 135 (Negativformat 24 x 36 mm) aus der Retina-Familie, aber weniger anspruchsvoll und daher preiswerter als die Retina. Als Objektive kamen Triplets mit Entfernungseinstellung über die Frontlinse zum Einsatz; hier das eigens für die Retinette mit neuen optischen Gläsern berechnete Schneider-Reomar 1:3,5/45 mm im Compur-Rapid-Verschluss (bis 1/500 Sekunde). Relativ großer, heller Newton-/Fernrohrsucher. Die französische Variante Retinette f hatte übrigens ein Angenieux 1:3,5/45 mm in Kodak-Verschluss. Selbstauslöser, Schnellaufzug, Bildzähler, Entsperrungsknopf, Doppelbelichtungssperre, Zubehörschuh, Filmmerkscheibe. Gebaut von 1954 bis 1958 in 238.000 Exemplaren – dies spricht für die Beliebtheit des Modells. An der Retinette finden sich Konstruktionsmerkmale, die bei späteren Retinas wiederkehren: feststehendes Objektiv statt Klappmechanismus, 45 mm statt 50 mm Brennweite.