Sucherkamera (1950) von Feingerätebau Bernhard Julius Oehler, Wetzlar, für den Kleinbildfilm 135 (Aufnahmeformat 24 x 24 mm) in Agfa-Karat- oder Rapid-Patronen). Mechanischer Pronto-Zentralverschluss (B sowie 1/25 bis 1/200 Sekunde). Manuelle Belichtungssteuerung. Objektiv: Felgner Punktar 1:2,8/35 mm, ein Dreilinser (Seriennummer: 13614), der prinzipiell auswechselbar wäre (Schraubgewinde). Hersteller war vermutlich Will in Wetzlar. Zusatzobjektive sind aber nicht bekannt. Gehäuse aus Metall und Kunststoff/Bakelit. Drahtauslöser, Selbstauslöser, Stativgewinde 3/8 Zoll. Blitzsynchronisation über Kabel. Besonderheit: Eingebauter optischer Belichtungsmesser (das längliche Fenster im oberen Bild rechts vom Sucher).
Die Kamera verwendete die Agfa-Karat-Kassette für 16 Aufnahmen, die aber bald eingestellt und erst in den 1970er Jahren als Rapid-Kassette wiederbelebt wurde, als Kodak mit dem Instamatic-Film 126 herauskam. Deshalb verlor die Infra ihre Existenzgrundlage und wurde kein großer Erfolg.
Bernhard J. Oehler gründete 1919 in Wetzlar eine Fabrik für optische Geräte. Die Infra war jedoch seine einzige Kamera. Sie entstand in Kooperation mit den anderen Wetzlarer Optikhersteller (Kurt Kühn, Will und wohl auch Leitz) und wurde bei Kühn produziert, der sie zeitweise auch unter eigenen Namen anbot.