Auf den ersten Blick ein ganz gewöhnliches Blitzgerät für Birnchen, wie es in der Wirtschaftswunderzeit viele deutsche Firmen anboten; Synchronisation durch Kabelanschluss. Doch dieses Gerät des Nürnberger Herstellers Photavit GmbH, Ende der 1950er Jahre, birgt ein besonderes technisches Geheimnis: einen hebelbetriebenen Dynamo. Der Hebel mit dem Photavit-Logo erspart die Batterie. Ein einziger Druck genügt für einmaliges Blitzen.
Das Innenleben des Photavit: Die hintere Gehäusehälfte beherbergt die Elektrik, die vordere ein Getriebe mit Metallrädern. Dazwischen (Mitte) zwei Lagen Isolierfolie (rot), damit keine Funken auf die Metallteile überspringen.
Genauerer Blick in den Photavit: Das stattliche Gewicht des Gehäuses trügt nicht, es beinhaltet einen schweren Dynamo, aber keine Batterien oder Akkus. Eine Technik, die man von exotischen Taschenlampen aus der Vorkriegszeit oder von modischen Radios aus den 1980er Jahren kennt, aber nicht von einem Blitzgerät. In den 2000ern gab es solche Radios für „Katastrophenfälle“ ebenfalls wieder.
Ein einziger Druck auf den Hebel an der Vorderseite (rechts) erzeugt genügend Strom, um den Kondensator (grau, mit der Aufschrift „2-8“) aufzuladen und per Kabel ein Birnchen zu zünden.
Firmenlogo der Photavit-Werke GmbH in Nürnberg mit einem Turm der Stadtbefestigung als Markenzeichen.
Die Bedienungsanleitung des Photavit-Blitzgeräts – kurz und bündig.
Die Tasche für das Photavit-Blitzgerät – unscheinbar.
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