Plank Laterna magica “The Standard Magic Lantern”

Vielversprechende Verpackung: eine Laterna magica von Ernst Plank (Nürnberg) namens “The Standard Magic Lantern”.

Die dreisprachige “Gebrauchsanweisung” (deutsch, englisch, französisch) ist im Deckel des Transportkartons untergebracht.

Gut verstaut: die Laterna, diverse Glasbildstreifen. Im Gehäuse die Optik und die Lampenteile.

Die Laterna magica in ihrer ganzen Größe mit aufgesetztem “Kamin”. Unser Museumsexemplar ist in einem sehr guten Erhaltungszustand.

Und hier die etwa 2,8 cm breite Messingplakette (auf der Frontseite der Laterna) mit dem Firmenlogo von Ernst Plank (“E. P.”).

Das “Typenschild” auf dem Türchen der Laterna magica an der rechten Seite. “E. P” steht für die Nürnberger Firma Ernst Plank (später: Noris).

Links der Reflektor, in der Mitte die Petroleumlampe mit dem Leuchtenglas. Das Gerät wurde glücklicherweise nicht wie die meisten Apparate später auf elektrische Lampen umgebaut. Sogar der passende Docht lag dem Paket bei.

Besonders interessant: das original erhaltene Innenleben der Laterna magica mit der antiken Beleuchtungseinrichtung. Für diese Aufnahme wurde der aufgesetzte Kamin abgenommen. Man sieht, dass der Glaskolben der Petroleumlampe bis in den Kamin reicht. Damit können Hitze und Ruß besser abgeleitet werden.

Ein Chromatrop ist eine Art Laterna-Magica-Bildwandler, der durch die Drehung zweier bemalter Glasscheiben in entgegengesetzter Richtung schillernde, farbenfrohe geometrische Muster erzeugt. Das Chromatrop wurde wahrscheinlich 1841 (oder etwas früher) vom englischen Glasmaler und Schausteller Henry Langdon Childe erfunden. Das Brettchen wird wie sonst eine Glasscheibe in den Strahlengang der Laterna magica eingeschoben.

Wenn man die Kurbel betätigt, geht’s richtig rund wie in diesem Video eines Chromatrops.

In einem zeitgenössischen Katalog der Firma Ernst Plank aus den 1920er Jahren wurde auch das Angebot an Chromatropen in verschiedenen Höhen von 4 bis 6 cm aufgeführt. (Hier wird noch die möglicherweise veraltete, heute falsche Schreibweise “Chromotrop” verwendet.)

Die Abenteuer von Max und Moritz von 1865 nach Wilhelm Busch wurden auch als Glasbildstreifen veröffentlicht. Die Geschichtchen um die zwei bösen Buben (hier mit Lehrer Lämpel im “vierten Streich”) …

… wurden sogar inklusive eines Textheftes ausgeliefert …

… in dem die originalen Verse Wilhelm Buschs zu den einzelnen Streichen abgedruckt waren.

Hier zwei Beispiele der Bildstreifen unterschiedlicher “Schiebetechnik”: Im Bild oben gehen die einzelnen Szenen ineinander über, was eine gewisse Bewegung erzeugt, im unteren Streifen sind es vier runde Einzelbilder. Weitere Beispiele für Bildstreifen und Zubehör für Laternae magicae finden Sie hier.