Die Rolleiflex von Franke & Heidecke in Braunschweig wurde zum ersten Mal auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1929 vorgestellt. Diese 6 x 6-Kamera (für den 620er Rollfilm, anfangs passte nur dieser Spulentyp) wurde in zwei verschiedenen Ausführungen geliefert. Einmal mit dem Zeiss Tessar 1:4,5/75 mm, zum anderen – unser Bild – mit dem Carl Zeiss Jena Tessar 1:3,8/75 mm. Das Sucher-Objektiv Heidoscop-Anastigmat 1:3,1/7,5 cm war etwas lichtstärker, was das Scharfstellen auf der Mattscheibe erleichterte. Der Compur-Verschluss bei beiden Ausführungen reichte von 1 bis 1/300 Sekunde sowie B und T.
Einige typische Identitätsmerkmale dieses Modells Rolleiflex I: Filmtransportknopf statt Kurbel (im Bild rechte Bedienseite oben hinten), Ring-Compur-Verschluss von Deckel (München), der (von vorne gesehen) am linken Rand des Aufnahmeobjektivs angeordnete Hebel dient zum Einstellen der Verschlusszeit, ein weiterer auf der gegenüberliegenden Seite zur Einstellung der Blende, der Hebel unten mittig zur Wahl von B oder T, kein Bildzählwerk (sondern ein Rotfenster auf der Rückseite). Der auf der rechten Bedienseite in halber Höhe vorne angeordnete Drehknopf dient zum Scharfstellen.
Kameranummern von 1 bis 199999. Die Rolleiflex mit dem Tessar 1:4,5 wurde nur in kleinerer Stückzahl gebaut. Die Produktion der ersten Rolleiflex lief im Februar 1932 aus.