Stegemann Studien-Camera C (Monorail)

stegemann lang
Bild: Kurt Tauber

Die Firma A. Stegemann (Berlin) war von etwa 1850 bis 1948 ein Hersteller von Plattenkameras, die heute selten und somit bei Sammlern begehrt sind. Die hier vorgestellte “Studien-Camera C” ist eine so genannte Monorail-Kamera, die übrigens von dem berühmten österreichischen Fotografen Heinrich Kühn (der auch das Imagon-Weichzeichnerobjektiv für Rodenstock berechnete) konstruiert worden war.

Mit seinen dem Impressionismus nahestehenden piktorialistischen Bildern gilt Kühn als ein wichtiger Vertreter der “Kunstfotografie” der ersten fotografischen Stilrichtung, die sich als eigenständige Kunstform etablieren konnte. Kühn lehnte manuelle Eingriffe am Bild ab. Sein Streben war es, den gewünschten malerischen Effekt rein mit fotografischen Mitteln, z. B. dem verwendeten Edeldruckverfahren, zu erzielen.

Diese “Einschienen”-Kamera verfügt über vordere und hintere Standarten, die auf einer Holzschiene mit dreieckigem Querschnitt (“Monorail”) verschiebbar sind, mit einer zentralen Halterung für einen Ständer – wie im Bild – beziehungsweise einen Stativadapter.

Die frühen Kameras wurden von etwa 1916 bis 1927 hergestellt, bis sie durch ein neu gestaltetes Modell, eben diese “Studien-Kamera C”, ersetzt wurden. Eine weitere Unterscheidung: Bei dem frühen Modell zeigt der dreieckige Teil der Schiene nach oben, bei den späteren Ausführung – unsere Bilder – nach unten. Beim Museumsexemplar, das uns von Ulrich Barthel aus Toronto in Kanada 2024 gespendet wurde, ist die dreieckige Schiene etwa 45 cm lang und misst im Querschnitt etwa 3 x 2 x 2 cm. Auf einer Seite besitzt sie eine ins Holz eingelassene Metallschiene, damit man die Kamerastandarten ohne Beschädigung der hölzernen Schiene mittels Stellschrauben sicher festklemmen konnte.

Die Kamera im Plattenformat 9 x 12 cm hat einige Verstellmöglichkeiten. Das Museumsmodell ist vorne starr, während das Plattenrückteil in der Neigung und seitlichen Schwenkung in gewissen Grenzen verstellbar ist. Nettes Feature am Rande: Der Stativ-Adapter trägt oben einen hochklappbaren Bügel aus Holz, der in Aufnahmestellung das Durchhängen des Kamerabalgens verhindert oder zumindest minimiert.

Das Objektiv ist in unserem Falle ein englisches Messingobjektiv namens Wray London Lustrar 1:6,3/5 inch (etwa 12,7 cm) mit Blenden bis 22 und mit einem Schraubgewinde von etwa 30 mm Durchmesser. Seriennummer: 22630.

Objektdaten

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ID Sammlung Kurt Tauber
100674
Fotoapparate analog Kategorie/Typ
Plattenkamera, Studiokamera
Firma / Produktion
Fotografischer Film / Konfektion (Foto)
Platte / Planfilm
Negativformat fotografischer Film
9 x 12 cm
Filmtransport
manuell
Entfernungsmesser
Nein
Belichtungsmesser
nein
Belichtungssteuerung
manuell
Wechselobjektiv an Kamera
Wray London Lustrar 1:6,3/5 inch Seriennummer 22630
Objektiv-Anschluss
Schraubanschluss
Lichtstärke (bei Festbrennweite)
1:6,3
Festbrennweite (mm)
127
Kleinste Blende
22
Fokussierung
manuell
Bildstabilisator Kamera
Nein
Verschlusstyp
Kein Verschluss
Blitz
kein Blitzanschluss
Datenrückwand
Nein
Produktionszeitraum ab
1927
Produktionszeitraum bis
1948
Entstehungszeitraum Dekade
1920-1930
Gehäusematerial
Holz, Karton / Papier
Abmessungen (cm)
45 x 21,5 x 18 cm (über alles)
Gewicht (g)
1190
Museumsobjekt Zugangsdatum Jahr
2024
Spender
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