Dieses „Magnar 4x“ von 1939 ist ein Vorsatzfernrohr für Rolleiflex-Kameras. Es hat sieben Linsen in vier Gruppen. Anders als bei der japanischen Konkurrenz, etwa der Mamiya C 330, gab es zur Rolleiflex keine Wechselobjektive. Dafür Kameras für spezielle Brennweiten wie die Tele-Rolleiflex oder die Weitwinkel-Rolleiflex. Eine Notlösung war – unser Bild – der Televorsatz Magnar mit vierfacher Vergrößerung. Er wurde nur vor das Aufnahmeobjektiv gesetzt, für das Sucherbild wurde lediglich eine Maske auf die Einstellscheibe gelegt, das Sucherbild wurde also nicht vergrößert.
Es ist das zweite Objektiv von Carl Zeiss Jena mit der Bezeichnung „Magnar“, das erste war das Magnar 1:10/45 cm von 1910, ein Objektiv für 9 x 12-Großbildkameras. Das hier vorgestellte Magnar für Rollei ist heute sehr selten, weshalb wir hier bislang auf eine Abbildung aus dem damaligen Prospekt zurückgreifen müssen. 1939 war es mit 200 Reichsmark nahezu unerschwinglich, etwa so teuer wie eine hochwertige Kamera. Das Magnar hat eine weitere Besonderheit, es soll bereits eine asphärischen Linse darin verbaut gewesen sein.