Zeiss Ikon Cocarette 5 x 7,5 cm (Tessar)

Bild: Christoph Gather

Vorgestellt wird hier die kleinste Cocarette von Zeiss Ikon mit Tessar-Objektiv. Die Marke Coca Cola wurde zwar schon 1893 registriert, der Name Cocarette hat damit aber nichts zu tun. Das Getränk wurde erst 1929 in Deutschland eingeführt, da gab es diese Cocarette schon. Kameras mit dieser Bezeichnung wurden ab 1919 zunächst im Contessa Nettel Werk in Stuttgart produziert. Daher stammt auch der Name, er ist eine Abkürzung aus COntessa CAmera Werke. Zeiss Ikon übernahm Contessa Nettel im Jahr 1926 und produzierte die Cocarette weiter bis etwa 1931. Die vorgestellte Cocarette dürfte aus der Anfangszeit dieser Übernahme, also etwa um 1927 stammen, das Objektiv ist seiner Seriennummer nach sogar etwas früher produziert worden. Die Cocarette gab es in fünf verschiedenen Formaten für Rollfilm, hier mit dem nicht so häufigen Negativformat 5 x 7,5 cm (Rollfilm 129/N-6).

Die Firma Zeiss Ikon wirbt in ihrem Hauskatalog „Photoratgeber“ von 1931 in dem für die damalige Zeit typischen Schreibstil: „Die Cocarette ist eines der bekanntesten Modelle für Rollfilm. Konstruktion und Ausstattung der Apparate haben in gleicher Weise dazu geführt, der Cocarettenserie ihre große Beliebtheit zu verschaffen. Der Spulenträger lässt sich als Ganzes aus dem Gehäuse herausziehen, so daß Einsetzen und Herausnehmen der Spulen äußerst einfach zu bewerkstelligen ist. Führungsleisten über die ganze Länge des Spulenhalters sorgen für die korrekte Führung und Lage des Filmbandes. Durch die verschiedensten Ausstattungen, vor allem auch hinsichtlich Optik, Verschluß, Einstellvorrichtung, aber immer in Verbindung mit den geschätzten spezifischen Eigenschaften dieser Apparatserie, passen sich die Cocaretten nicht nur den mancherlei (sic!) Anforderungen der modernen Amateurphotographie, sondern auch der Kaufkraft weiter Kreise an“.

Die“Kaufkraft weiter Kreise“ bedeutete: die Cocarette war für damalige Verhältnisse erschwinglich. Cocaretten waren 1931 in einfacher Version ab 32 Reichsmark erhältlich. Die teuerste „Luxus-Cocarette“ kostete 159 Reichsmark, die hier vorgestellte Kamera dürfte preislich im Mittelfeld gelegen haben.

Im Museum werden verschiedene Cocarette-Modelle mit unterschiedlichen Formaten und Ausstattungen vorgestellt, im Format 6 x 9 cm unter anderem die Cocarette (4,5 x 9 cm) und eine weitere Cocarette (5 x 7,5 cm) mit anderer Objektiv- und Verschlussausstattung.

Erstellt: 07.11.2025

Objektdaten

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Fotoapparate analog Kategorie/Typ
Rollfilmkamera
Firma / Produktion
Land / Produktion
Deutschland (vor 1945)
Fotografischer Film / Konfektion (Foto)
129 Rollfilm (N-6)
Negativformat fotografischer Film
5 x 7,5 cm
Filmtransport
manuell
Entfernungsmesser
nein
Belichtungssteuerung
manuell
Objektiv-Anschluss
Objektiv fest eingebaut
Lichtstärke (bei Festbrennweite)
1:6,3
Festbrennweite (mm)
90
Kleinste Blende
32
Fokussierung
manuell
Bildstabilisator Kamera
nein
Verschlusstyp
Zentralverschluss
Verschluss manuelle Belichtung
T + B
Verschluss längste Zeit
1 s
Verschluss kürzeste Zeit
1/300 s
Blitz
kein Blitzanschluss
Datenrückwand
nein
Produktionszeitraum ab
1926
Produktionszeitraum bis
1931
Entstehungszeitraum Dekade
1920-1930
Gehäusematerial
Metall (Alu, Messing, Guss usw.), Belederung
Abmessungen (ca. in cm)
6,8 x 13,5 x 2,7
Gewicht (g)
345
Museumsobjekt Zugangsdatum Jahr
2025
Spender
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