Dies ist ein Pancolar 1:1,8/50 mm in der „electric“-Version mit elektrischen Kontakten an der Anschlussseite, die mit geeigneten Kameras wie der Praktica VLC 3 Offenblendemessung und Belichtungsautomatik ermöglichen. Das Pancolar Electric war im Jahr 1969 das erste Zeiss Jena-Objektiv mit diesen elektrischen Kontakten, damals noch im Zebra-Look. Erst Mitte der 1970er Jahre folgten weitere Objektive. 1976 kam eine Mehrschichtvergütung (Multi Coating) der Linsen hinzu, das Gehäuse war jetzt vollständig in Schwarz gehalten. Dieses hervorragende Normalobjektiv hat sechs Linsen in fünf Gruppen, es wiegt etwa 220 Gramm, die kleinste Blendeneinstellung ist 22. Mit einer kürzesten Entfernungseinstellung von nur 33 Zentimetern sind Aufnahmen fast im Makro-Bereich möglich.
Das Pancolar, zunächst mit Lichtstärke 2,0, dann mit 1,8, war der Nachfolger des legendären Carl Zeiss Jena Biotar 1:2,0/58 mm. Die Verkürzung der Brennweite von 58 auf 50 Millimeter war eine Forderung des Marktes. 50 Millimeter Brennweite waren seit der Leica und der Messsucher-Contax der Standard für ein Normalobjektiv, deshalb wünschte die Kundschaft 50 Millimeter auch an ihrer Spiegelreflexkamera. Gerade diese acht Millimeter breiteten den Konstrukteuren aber größte Schwierigkeiten. An einer Spiegelflexkamera muss ein größerer Abstand zwischen Rücklinse und Filmebene bestehen, damit der Klappspiegel genug Platz für den Bewegungsvorgang hat. Er benötigt so viel Platz, dass die Linsenkonstruktion des lichtstarken Biotar nicht genügte, um bei 50 Millimetern Brennweite die gewünschte Qualität zu erbingen.
Die Konstrukteure experimentierten Anfang der 1960er Jahre mit teuren Spezialgläsern sowie schwach radioaktivem Thorium. In den 1970ern gelang es mit Unterstützung von Computerberechnungen, die Linsenkonstruktion ohne Thorium auf ein exzellentes Niveau zu bringen. Das Pancolar wurde bis 1986 gebaut.