2024: Ausstellung und Workshop “Verborgene Schönheiten” – Großer Andrang auf winzige Motive

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Bild: Thomas Wanka

Dass die Plecher Museumsmacher mit der Verpflichtung der beiden Schweizer Fotografen Hermann Affolter und Beat Bütikofer für die erste große Fotoausstellung in der Museumsgalerie wieder ein Näschen für Themen bewiesen, zeigte sich schon an den zahlreichen Anfragen im Vorfeld. Aber dass sich dann am Sonntag, 24. März 2024, über 50 Fotofreunde aus nah und fern die präsentierten Farbfotos eingehend zu Gemüte führten und etwa 15 Unentwegte dem kalten Regenwetter beim Praxis-Workshop Focus-Stacking im nahen Plecher Wald trotzten, überraschte dann doch positiv.

Workshop Focus Stacking: Schärfentiefe aus dem PC

Fördervereinsvorsitzender Thomas Wanka freute sich bei der Begrüßung zur Vernissage über das große Interesse der Fotofreunde am Thema Makrofotografie, wobei es ja um eine ganz besondere Art der Makrofotografie ging: das Focus Stacking. Dabei werden die Objekte in einer Reihe von Fotografien in verschiedenen Ebenen aufgenommen. Am PC wird daraus eine Aufnahme mit erstaunlicher Schärfentiefe errechnet. Mit herkömmlicher Technik für extreme Nahaufnahmen ließe sich diese Bildwirkung nicht erreichen. Hermann Affolter verblüffte und begeisterte schon 2019 mit seiner Fotoausstellung zum Thema “Lightpainting” – also Malen mit Licht. 

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In der Vernissage zur Fotoausstellung “Verborgene Schönheiten”  der beiden Schweizer Fotografen Hermann Affolter (rechts) und Beat Bütikofer (links) konnte Thomas Wanka (Mitte) erfreulich viele Gäste begrüßen. Foto: Dr. Alexander Eisgrub

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Verborgene Schönheiten am Wegesrand haben die beiden Schweizer Fotografen Hermann Affolter und Beat Bütikofer  mit ihren Kameras bei ihren Streifzügen durch die Wälder eingefangen. Gut 30 Motive sind in Plech zu bewundern. Foto: Thomas Wanka

Bei seinem “Comeback” fünf Jahre später zeigte Affolter zusammen mit seinem Kollegen Beat Bütikofer ganz andere Motive: nämlich riesig vergrößerte Makroaufnahmen von Winzigkeiten aus der Natur, die man mit bloßem Auge bei einem Spaziergang meistens glatt übersehen würde. Mittels digitaler Spiegelreflexkamera vom Stativ aus mit Focus Stacking abgelichtet, ergeben die verborgenen Schönheiten plötzlich farbenfrohe, plakative Motive. Die Bilder in der Treppenhausgalerie des Deutschen Kameramuseums zeigen das auf gut 30 großformatigen Aufnahmen sehr eindrucksvoll. Besucher können die dekorativen Fotos übrigens zum Preis von 220 Euro pro Bild erwerben, womit die Ausstellung finanziert wird. 

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Trotz des regnerischen, unfreundlichen Schmuddelwetters beim nachmittäglichen Workshop im nahen Plecher Wald machte sich am Vernissagensonntag eine etwa 15-köpfige Gruppe Unentwegter auf die mehrstündige Fotoexkursion, die von den Akteuren und Fotogeräten einiges abverlangte. Foto: Anna Borek

Nach der langen Autofahrt aus der Schweiz nach Plech, den Tagen des Bilderhängens und dem Foto-Smalltalk während der Vernissage und der Führung durch die Ausstellung bewiesen die beiden Eidgenossen ihre hervorragende Kondition beim nachmittäglichen Foto-Walk im nahen Plecher Wald, wo sie ein Dutzend Interessierter aus nah und fern “live und in Farbe” in die Geheimnisse des Focus Stackings einweihten. Man suchte – und fand – geeignete Motive und hatte somit gute Gelegenheit zum Üben.

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Die Teilnehmer der Fotoexkursion am Sonntagnachmittag mussten schon genau hinschauen, um die verborgenen Schönheiten überhaupt zu entdecken. Was aus diesen Motiven dann werden kann, zeigt die Plecher Fotoausstellung noch jeden Sonntag bis zum Saisonende am Sonntag, 24. November 2024. Foto: Anna Borek