Eine Kamera mit besonderer Geschichte: Die zweiäugige Spiegelreflex Contaflex von Zeiss Ikon von 1935 war ein Meilenstein der Fotokamera-Geschichte. Unser sehr ramponiert aussehendes Museums-Modell stammt vom 2019 aufgelösten Zeiler Photomuseum und hat noch eine andere, ganz eigene Historie: Sie gehörte einem deutschen Kriegsberichterstatter, der bei Rommels Afrikafeldzug im zweiten Weltkrieg dabei war und dem sein Arbeitsgerät bei einem Gefecht in einem abgeschossenen deutschen Panzer verglühte. Jahre später konnte er sein Erinnerungsstück gerade noch vor dem Mülleimer retten, als er von einer Reise nach Hause zurückkehrte.
Die Contaflex erschien 1935 unter der Bezeichnung „Spiegelreflex-Contax“. Die Vorteile der Contax wurde auf das beliebte Reflexkamerasystem übertragen. Sie war auch die erste Kamera mit eingebautem photoelektrischen Belichtungsmesser. Das Sucherobjektiv bot eine größere Brennweite als das Aufnahmeobjektiv – so erreichte man ein größeres Sucherbild bei kleinerer Tiefenschärfe und erleichterte damit die Scharfstellung.
Von der Contax wurde der Metallschlitzverschluss und die Wechseloptik übernommen. Ungekuppelter Belichtungsmesser, Albada-Sucher, mechanischer Schlitzverschluss 1/2 bis 1/1.000 Sekunde. Mit Zeiss Tessar 1:2,8/50 mm, Zeiss Sonnar 1:2/50 mm oder 1:1,5/50 mm. Weitere passende Objektive: Sonnar 1:2/85 mm, Triotar 1:4/85 mm und Sonnar 1:4/135 mm.
Preis 1935: 565 bis 765 Reichsmark (RM).