Begehrte Sucherkamera aus den 1930er Jahren für das Aufnahmeformat 3 x 4 cm auf einemspeziell von Adox entwickelten Rollfilm. Hersteller: Junka-Kamera-Werk, G. Zimmermann, Zirndorf bei Nürnberg. Manuelle Scharfeinstellung, mechanischer Zentralverschluss, manuelle Belichtungssteuerung. Objektiv: 1:8/45 mm. Katalogauszug: “Die Kleinbildkamera Junka der Junkawerke bedeutet eine gelungene Neukonstruktion im Kamerabau. Der kleine, zierliche, ganz aus Metall gearbeitete Apparat ist eingerichtet für 8 Aufnahmen im Format 3 x 4 cm. Einstellung der Entfernung nicht erforderlich. Nähe und Ferne werden in gleicher Schärfe wiedergegeben. Die Verschlussauslösung erfolgt von Hand oder mittels Spezialdrahtauslöser. Laden erfolgt mit Schleussner Tempo-Gold Feinkorn-Film oder Olympan-Feinkorn-Film für 8 Junkaaufnahmen. Ausstattung: Ganzmetallgehäuse, optischer Fernrohrsucher – alle Aufnahmen werden in Augenhöhe gemacht -, Optik 1:8, Brennweite 4,5 cm, 2 Blenden. Verschluss: Zeit und Moment, großer, bequemer Filmtransportknopf, Filmandruckplatte. Preis des Apparats: 5,50 Reichsmark”. Im Museum mit Originalschachtel und einer sechsseitigen Gebrauchsanweisung mit Preisen in Reichsmark (“R. M.”)
Nun gibt es zu dieser Kamera im WWW jede Menge Infos, die sich teilweise deutlich widersprechen: So heißt es oft, nur im ersten Baujahr (1935) habe die Junka einen klappbaren Rahmensucher gehabt, später immer einen Durchsichtssucher. Anfangs habe der Patenthinweis unterhalb des Schriftzugs Junka “D. R. G. M” gelautet. Im Deutschen Kameramuseum befindet sich aber dieses hier gezeigte Exemplar, auf dessen Rückwand innen das Herstellungsdatum “9.8.37 T” eingestempelt ist. Diese Kamera hat zwar einen Klappsucher, aber die Beschriftung auf der Frontplatte ist “D. R. P. a. D. R. G. M.”, was so viel bedeutet wie “Deutsches Reichspatent angemeldet” und “Deutsches Reichs-Gebrauchsmuster”. Letztere Bezeichnung wurde bis 1949 verwendet bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten. Die Originalschachtel wiederum ist mit “1004” beschriftet, was eine Seriennummer bedeuten könnte oder eine Nummer des Fotohändlers oder eines späteren Sammlers. Auf einem Rechnungsformular des Herstellers vom Dezember 1936 zu einer anderen Kamera ist diese doppelte Patentbezeichnung auf einer Zeichnung ebenfalls angebracht. Was stimmt also?
Der Sockel des Klappsuchers ist bei diesem Exemplar höher ausgeführt als beim zweiten Museums-Modell, das nur die Beschriftung “D. R. G. M.” trägt. Sonst sind die Kameras baugleich.
Diese Kamera soll ab 1935 auch unter dem Namen “Juka” (also ohne “n”) produziert worden sein, ein Typ der 1950 von Adox neu aufgelegt worden sein soll. Adox soll aber auch eine baugleiche “Junka” (mit “n”) Anfang der 1950er hergestellt haben.
Siehe auch: Zimmermann Luxette S.