Seltene zweiäugige Spiegelreflexkamera (1961) für den Rollfilm 120/620/B2 (Aufnahmeformat: 6 x 6 cm). Manuelle Scharfstellung, mechanischer Zentralverschluss Seikosha-MX (B, 1-500 Sekunde). Manuelle Belichtungssteuerung. Objektive: View-Rokkor 1:3,2/75 mm und Aufnahmeobjektiv Chiyoko Rokkor 1:3,5/75 mm (Seriennummer: 2217924). Viele Autocords verfügen über Belichtungsmesser unter einer Klappe mit dem Namen “Minolta Autocord” – dieses Modell hier nicht.
Die Minolta Autocords sind zweiäugige Spiegelreflexkameras für das 6 x 6-Format. Es heißt, dass sie ihrem Vorbild, der Rolleicord, am Nächsten kommen, ja sie in einigen Punkten sogar übertreffen: Die Rokkor- und die Chiyoko-Objektive (die bis auf den Namen vermutlich mit den Rokkors identisch sind) sollen besser sein als die Xenar- oder Tessar-Objektive, die unter anderem in den Rolleicords verbaut wurden.
Anders als bei den üblichen Zweiäugigen stellt man die Schärfe mit Hilfe eines Hebels ein, der unter dem Aufnahmeobjektiv sitzt. Der Vorteil liegt darin, dass auf diese Weise die Kamera bei Bedarf mit einer Hand bedient werden kann.
Die Modellvielfalt ist beeindruckend und verwirrend: Es soll mehr als 24 verschiedene Varianten wurden zwischen 1955 und 1966 hergestellt worden sein, die sich in Verschluss, Ausstattung und Objektiv unterscheiden. Hersteller war Chiyoko, wie sich eine der Vorläuferfirmen von Minolta wohl nannte. Auch da existieren verschiedene Schreibweisen. Übrigens: “Chiyoko” bedeutet so viel wie “Ewiges Kind” oder “Kind von 1.000 Generationen”.