Seltenes Sondermodell der legendären einäugigen japanischen Spiegelreflexkamera (SLR) für den Kleinbildfilm 135 (Aufnahmeformat 24 x 36 mm). Die Spotmatic-Serie wurde von 1964 bis 1974 in insgesamt 1.787.960 Exemplaren gebaut, diese Ausführung hier mit dem Namenszusatz „Motor Drive“ (Gravur im Bild vorne links unten am Body) kam 1967 auf den Markt und hatte eine spezielle Anschlussmechanik für einen ansetzbaren starken Motor mit rohrförmigem Handgriff, in dem Batterien oder NC-Akkus untergebracht waren. Es gab dazu auch ein extra Lade-/Netzgerät mit ansteckbarem Voltmeter (ebenfalls beim Museumsexemplar).
Die Spotmatic-Kameras waren konstruiert für Wechselobjektive mit M-42-Schraubgewinde. Die Objektive besitzen einen Schärfentiefe-Kontrollschieber zum Schließen der Blende. Dadurch lässt sich die Schärfentiefe auf der Mattscheibe beurteilen. Hier im Bild mit dem Makro-Objektiv Asahi Super-Multi-Coated Macro-Takumar 1:4/50 mm, das ab 23 Zentimeter scharfgestellt und bis 22 abgeblendet werden kann.
Weitere technische Daten und Eigenschaften: Schlitzverschluss mit Verschlusszeiten B sowie 1 bis 1/1.000 Sekunde. Die Filmempfindlichkeitseinstellscheibe samt Fenster ist innerhalb des Verschlusszeitenknopfs angeordnet. Der eingebaute Selbstauslöser verzögert die Verschlussauslösung um bis bis 13 Sekunde.
Ein festeingebautes Dachkantprisma liefert ein aufrechtes und seitenrichtiges Sucherbild. Eine zusätzliche Fresnellinse hellt das Sucherbild bis in die Bildecken auf. Die Entfernung lässt sich auf durchgehender Mattscheibe einstellen. Als weitere Einstellhilfe befindet sich in Suchermitte ein Mikrospaltbildfeld. Der Rückschwingspiegel, der nach der Aufnahme sofort in die Ausgangslage zurückkehrt, besitzt einen Stoßdämpfer, um Erschütterungen abzufangen.
Die Kamera hat zwei Anschlusskontakte – für Elektronenblitz (X) und Glaskolbenblitz (FP). Aufnahmen mit Elektronenblitz sind bis zu einer kürzesten Verschlusszeit von 1/60 Sekunde möglich. Der eingebaute TTL- Belichtungsmesser misst die Mattscheibenhelligkeit. Er kuppelt direkt mit dem Verschluss und der Filmempfindlichkeitseinstellung. Die Spotmatic war die erste japanische 35-mm-Spiegelreflexkamera mit Messzellen im Sucher. Der Einstellbereich der Filmempfindlichkeit geht von 20 bis 1.600 ASA beziehungsweise 14 bis 33 DIN. Der Belichtungsmesser wird von einer Quecksilberbatterie gespeist. Bequeme Schnellrückwicklung durch ausklappbare Rückwickelkurbel.
Besonderheit des speziellen Modells „Motor Drive“: Zählwerk mit automatischer Rückstellung an Kamera, Motor und an der ansetzbaren 10-Meter-Kassette (im Bild). Dieser Elektromotor ist für Einzel- und Serienaufnahmen (Bildfolge bis 3 Aufnahmen/Sekunde) geeignet. Der Handgriff nimmt acht 1,5-Volt-Batterien AA beziehungsweise entsprechende NC-Akkus auf. Es gab sogar Anschlussmöglichkeiten für ein Netzteil, eine Funkfernsteuerung und von Zeitgebergeräten zur Intervallsteuerung.
Seriennummer des Motors: 70001, Seriennummer des Langfilmmagazins: 10316.
ID Sammlung Kurt Tauber der Zubehörteile: Langfilmmagazin: 100 698, Motor: 100 697, Handgriff: 100 696.