Viele Kamerahersteller verkauften Dummy-Kameras für Ausstellungszwecke an Kamerageschäfte. Sie waren für den Händler um einiges günstiger als ein funktionierendes Modell und waren nützlich, weil sie in Schaufenstern auch an nicht leicht zugänglichen Stellen gut präsentiert werden konnten, weil sie eben nicht immer mühsam zum Vorführen aus der Dekoration geholt werden mussten.
Im Allgemeinen sehen Dummys von außen vollständig aus. Manchmal befinden sich darin funktionsfähige Baugruppen, manchmal nicht. Oft bleiben von den Optiken nur das vordere Linsenelement stehen, manchmal ist das Objektiv innen mit Farbe oder einer Metallplatte abgedunkelt. Manchmal werden Teile oder Objektive verbaut, die die Qualitätsprüfung nicht bestanden haben. Es gibt deshalb auch keine Garantie dafür, dass alle Dummys eines bestimmten Modells einen identischen inneren Aufbau haben.
Viele der Dummys weisen einige Markierungen auf, die eine Dummy-Kamera kennzeichnen. Leitz markierte seine Dummys mit einem „a“ nach der Seriennummer, Rollei-Kameras haben oft eine „0“ vor der Seriennummer. Nikon gravierte das Wort „DUMMY“ auf die Rückseite von Nikon F-Kameras und Objektiven. Viele sind aber überhaupt nicht markiert.
Obwohl Dummys weniger kostspielig waren als Arbeitsmodelle, kosteten sie den Händler immer noch ziemlich viel Geld, und im Allgemeinen lohnte es sich nur für die größeren Kamerageschäfte, da sie im Gegensatz zu einer Demokamera nicht wirklich verkauft werden konnten.
Was heute so ein Stück wert ist, konnte nicht wirklich ermittelt werden, weil zu wenig Angebote am Markt sind.