Eine Laufbodenkamera aus Stuttgart mit U-Rahmen und Brillantsucher für Rollfilm, die es ab 1920 in vielen verschiedenen Variationen gab. Dieses Modell hier (Rollfilm 120/Negativformat: nominal 6 x 9 cm) stammt wohl aus dem Jahre 1922 wie die meisten ähnlichen Modelle. Das Gehäuse besteht aus Aluminium und weist eine schwarze Kunststoffbelederung auf. Außergewöhnlich am abgebildeten Modell: Das Objektiv Contessa-Nettel Extra-Rapid-Aplanat mit Lichtstärke 1:8 und einer Brennweite von 105 mm (die meisten Cocaretten hatten lichtstärkere Objektive, Kadlubek verzeichnet dieses Objektiv überhaupt nicht). Verschluss: Derval mit B, T und 1/25 bis 1/100 Sekunde.
Die Cocarette war noch mit weiteren Objektiven lieferbar: Anastigmat 1:6,3/105 mm, Anastigmat 1:6,8/105 mm, Citonar 1:4,5/105 mm, Citonar 1:6,3/105 mm, Periscop 1:11,0/105 mm, Teronar 1:5,4/105 mm, Tessar 1:4,5/105 mm, Tessar 1:6,3/120 mm, Triotar 1:6,3/120 mm, Contessa-Nettel Trinastigmat 1:6,8/9 cm.
Aus einem Katalog der 1920er Jahre: „Die Cocarette-Modelle unterscheiden sich in der Bauart von den üblichen Rollfilm-Cameras durch eine patentierte Filmführung, die die Filme vollkommen plan hält und dadurch Fokusdifferenzen und damit zusammenhängende Bildunschärfen vermeidet.“
Ein anderes Modell der Contessa-Nettel Cocarette gibt es hier.