Die Fairchild Cinephonic Eight Sound Zoom war laut Werbung „Die Filmkamera, die alles hört, was sie sieht“. In der Geschichte des Schmalfilms markiert die Fairchild Cinephonic Eight einen bedeutenden, wenn auch wenig bekannten Meilenstein. Diese um 1960 entwickelte Kamera der amerikanischen Firma Fairchild Camera and Instrument Corporation war eine der ersten 8-mm-Kameras, die in der Lage waren, Ton direkt auf den Film aufzuzeichnen.
Speziell präparierter Doppel-8-Film
Damit stellte sie einen wichtigen Vorläufer der späteren Super-8-Kameras mit Magnetton dar. Ihr technischer Aufbau war für die damalige Zeit bemerkenswert: Die Kamera verfügte über ein Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 10 bis 30 Millimetern bei einer Lichtstärke von 1:1,8 und nutzte einen speziell präparierten Doppel-8-Film mit einem aufkaschierten Magnetstreifen.
Bild-Ton-Versatz von 56 Bildern
Über ein integriertes System konnte der Ton bei der Aufnahme synchron zum Bild auf diesen Magnetstreifen aufgezeichnet werden. Technisch bedingt entstand bei dieser Methode jedoch ein Versatz zwischen der Belichtung des Bildes und der Tonaufnahme. Dieser sogenannte Bild-Ton-Versatz betrug genau 56 Einzelbilder, was bei einer üblichen Abspielgeschwindigkeit von 24 Bildern pro Sekunde etwa 2,3 Sekunden entspricht. Der Grund dafür lag im mechanischen Aufbau der Kamera. Der Punkt, an dem das Bild belichtet wurde, war baulich bedingt um diesen Abstand vom Punkt der Tonaufzeichnung entfernt.
Abspielen mit Ton nur auf Fairchild-Projektoren
Beim Abspielen musste dieser Versatz präzise ausgeglichen werden, um Bild und Ton wieder synchron zusammenzuführen. Dazu musste der Cinephonic-Film auf einem Fairchild-Projektor abgespielt werden, der über die entsprechende Anordnung des Tonabnahmesystems verfügte. Der Tonkopf war exakt 56 Bildabstände nach dem Bildfenster positioniert. Auf diese Weise konnte das Bild in dem Moment projiziert werden, in dem der korrespondierende Ton 56 Bilder vorher abgetastet wurde. Nur durch diese mechanische Kompensation war eine Synchronität bei der Wiedergabe möglich.
Frühes Beispiel für integrierten Tonfilm im Amateurbereich
Vermarktet wurde diese Kamera unter anderem auch von der amerikanischen Firma Ansco. Obwohl das System innovativ war, konnte es sich am Markt nicht durchsetzen. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass große Filmhersteller wie Kodak keine entsprechenden magnetisch beschichteten Filme anboten, was die Verbreitung der Technologie einschränkte. Zudem war das System in der Handhabung anspruchsvoll und nicht mit herkömmlichen Projektoren kompatibel. Dennoch blieb die Cinephonic Eight ein faszinierendes Zeugnis technischen Pioniergeistes. Ihre Bedeutung liegt weniger in der kommerziellen Verbreitung als vielmehr in ihrer Rolle als frühes Beispiel für integrierten Tonfilm im Amateurbereich.
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