Leitz Leica 0-Serie (1923) – Offizielles Replikat (2000)

Bild: Gerhard Straszewski

Nach dem ersten Prototyp, der Ur-Leica, hatte Leitz 1923/1924 eine 0-Serie mit einer Auflage von 23 Stück produziert, um einerseits das Käuferinteresse und andererseits die Produktionsmethoden zu testen. Im Hinblick auf die damals üblichen großen Filmformate betrachteten viele eine Kamera für 35-mm-Kinofilm, Negativformat 24 x 36 mm, äußerst skeptisch. Die Seriennummern begannen mit 100, nur von etwa der Hälfte der Kameras ist heute bekannt, wo sie sich befinden. Das Modell mit der Seriennummer 105, die persönliche Kamera des Konstrukteurs Oskar Barnack, wurde im Juni 2022 für 14,4 Millionen Euro versteigert. Im Jahr 2000 legte die Leica Camera AG ein offizielles Replikat der 0-Serie-Kamera Nr. 112 mit einer Stückzahl von 4.000 Exemplaren auf, aus der das vorliegende Modell stammt.

Nachbau ist voll funktionsfähig

Es ist voll funktionsfähig und trägt die Seriennummer 2677840. Damit zu fotografieren stellt eine echte Herausforderung dar. Der an der Frontseite mit einer Schnur befestigte Objektivdeckel spielt dabei eine wichtige Rolle. Da der Tuchschlitzverschluss – wie bei der Barnack’schen Ur-Leica – nicht überlappt, muss beim Filmtransport und Spannen das Objektiv verdeckt werden, um eine ungewollte Belichtung des Films zu vermeiden. Vor der nächsten Aufnahme darf man dann nicht vergessen, das Deckelchen wieder zu entfernen.

Verschlusszeiten nach Millimeter-Skala einstellen

Die Einstellung der Verschlusszeit kann nur bei halb gespanntem Verschluss erfolgen, der mitdrehende Einstellknopf trägt dazu extra eine rote Markierung. Angegeben sind auf dem Knopf keine Zeiten sondern 5 Öffnungsbreiten des Schlitzverschlusses in mm, die entsprechenden Verschlusszeiten: 2 mm = 1/500 Sekunde, 5 mm = 1/200 Sekunde, 10 mm = 1/100 Sekunde, 20 mm = 1/50 Sekunde, 50 mm = 1/20 Sekunde, bei Stellung „Z“ bleibt der Verschluss mit 50 mm Breite solange offen wie der Auslöser gedrückt wird. Der klappbare Rahmensucher mit davorgesetzter Peilmarkierung erfordert eine Kamerahaltung mit zirka 25 cm Abstand vor den Augen. Das versenkbare Objektiv: Leitz Anastigmat 1:3,5/50 mm, 4 Linsen in 3 Gruppen, Blendenreihe 3,5 – 4,5 – 6,3 – 9 – 12, kürzeste Entfernungseinstellung 1 Meter, manuelle Fokussierung, Bildzählwerk unter dem Transportknopf.

Siehe auch:

Erstellt: 11.07.2025

Objektdaten

Tipp: Wenn Sie einzelne oder mehrere Merkmale auswählen, können Sie unsere Datenbank nach Objekten mit gleichen Merkmalen durchsuchen

ID Sammlung Kurt Tauber
101333
Fotoapparate analog Kategorie/Typ
Kleinbildkamera, Kleinbildsucherkamera
Firma / Produktion
Land / Produktion
Deutschland (nach 1990)
Firma/Vertrieb
Originalität
Sonderedition
Fotografischer Film / Konfektion (Foto)
Kleinbild 135
Negativformat fotografischer Film
24 x 36 mm
Filmtransport
manuell
Entfernungsmesser
nein
Belichtungsmesser
nein
Belichtungssteuerung
manuell
Objektiv-Anschluss
Objektiv fest eingebaut
Lichtstärke (bei Festbrennweite)
1:3,5
Festbrennweite (mm)
50
Kleinste Blende
12
Fokussierung
manuell
Bildstabilisator Kamera
nein
Verschlusstyp
Schlitzverschluss
Verschluss manuelle Belichtung
B
Verschluss längste Zeit
1/20 s
Verschluss kürzeste Zeit
1/500 s
Blitz
kein Blitzanschluss
Datenrückwand
nein
Produktionszeitraum ab
2000
Produktionszeitraum bis
2004
Entstehungszeitraum Dekade
2000-2010
Produktionsstückzahl
4000
Gehäusematerial
Metall (Alu, Messing, Guss usw.)
Abmessungen (ca. in cm)
7,5 x 13,4 x 6,5 (Objektiv ausgefahren)
Gewicht (g)
450
Museumsobjekt Baujahr
2000
Museumsobjekt Seriennummer
2677840
Externe Sammlung (Fremdbesitz)
Andere Objekte mit den gewählen Filterkriterien finden:
Suche starten