Das Geodar von Carl Zeiss Oberkochen ist ein Spezialobjektiv für die Auswertung von Stereo-Lufbildern. Es ist auf größtmögliche Schärfe und Verzeichnungsfreiheit hin konstruiert. Jeweils zwei baugleiche Geodare sind Bestandteile des von Carl Zeiss ab 1955 gebauten, über zwei Tonnen schweren Auswertungsgerät namens „Stereoplanigraph C 8“. Der C 8 kann Fotografien auswerten, die zuvor mit speziellen Stereo-Fotoapparaten von Flugzeugen aus erstellt worden sind. Luftbilder erzeugen normalerweise ein zweidimensionales Bild. Höhenunterschiede können aber zweidimensional nicht korrekt dargestellt werden. Mit Serien von Stereo-Luftbildern, deren Aufnahmebereiche sich überlappen, wird mit den hier vorgestellten Geodaren eine dreidimensionales Modell erzeugt. Bodenerhebungen und Senken können dann mit dem Auswertungsgerät exakt auf Landkarten übertragen werden.
Vorreiterrolle seit 1921
Zeiss war seit 1921 Vorreiter bei solchen Optiken und Geräten. Luftbilder und deren Interpretation sind in einer Industriegesellschaft unverzichtbar, dies gilt bei der zivilen Nutzung insbesondere für die Geologie, Land- und Forstwirtschaft, Raumplanung und Archäologie.
Für die Auswertung sind zwei baugleiche Geodare erforderlich. Die hier beschriebenen Objektive haben die Seriennummern 6341 und 6353, sie könnten also gemäß den ersten beiden Ziffern der Seriennummer aus dem Jahr 1963 stammen.
Siehe auch: Zeiss Ikon Luftbildkamera Zeiss-Aerotopograph RMK 21/18.