Bolex Zoom Reflex P 3

Bild: Dr. Rainer Flieger

Die Bolex P 3 Zoom Reflex ist eine 8-mm-Filmkamera aus dem Jahr 1964 für sehr gehobene Ansprüche und kostete damals 1398 DM. Das Gehäuse besteht aus hochglanzpoliertem Duraluminium, das mit echtem Marokko-Leder überzogen ist, während die Metallteile verchromt sind. Die Kamera verwendet 7,5-Meter-Tageslichtspulen mit Doppel-8-mm-Film.  Eine 7,5-Meter-Spule ergibt bei 16 Bildern pro Sekunde etwa 4 Minuten Laufzeit. Der Antrieb ist ein konstant laufendes Federwerk, das über einen großen, einklappbaren Aufziehschlüssel gespannt wird; ein Überdrehen der Feder ist nicht möglich. Die Kamera bietet variable Geschwindigkeiten von 12, 16, 18, 24, 32, 48 und 64 Bildern pro Sekunde. Einzelbild ist natürlich auch möglich. Aufnahmen lassen sich über den Auslöser oder per Drahtauslöser starten; eine Sperre verhindert unbeabsichtigte Belichtungen.

Das Zoom-Objektiv stammt von der älteren Bolex P 1

Die Bolex P 3 Zoom Reflex verwendete dasselbe Zoomobjektiv wie die frühere Bolex P 1 (1961), bot aber zusätzlich die komfortable elektrische Zoomsteuerung mit zwei Bedienhebeln am Objektiv. Auch das Reflexsuchersystem wurde verbessert: Der eingebaute Mischbild-Entfernungsmesser erleichterte das exakte Scharfstellen, und der Belichtungsmesser war deutlich empfindlicher als bei den Vorgängermodellen – er konnte erstmals Filme mit Empfindlichkeiten von 5 bis 400 ASA berücksichtigen.

Elektrisch oder manuell zoombar

Das fest eingebaute Objektiv ist ein Zoomobjektiv SOM Berthiot Pan Cinor 1:1,9/8–40 mm, das über eine elektrische Zoomsteuerung verfügt (betrieben mit zwei Batterien). Das Reflexsuchersystem besitzt einen eingebauten Mischbild-Entfernungsmesser, eine Dioptrienkorrektur sowie eine Gummiaugenmuschel. Für die Belichtungskontrolle besitzt die Kamera einen CdS-Belichtungsmesser (betrieben mit einer Mallory RM-450-Batterie). Dieser misst das Licht durch das Objektiv. Über ein Empfindlichkeitsrad kann der Film von 5 bis 400 ASA eingestellt werden. Die richtige Belichtung wird erzielt, wenn der Zeiger im Sucher durch Anpassen der Blende in die Mitte gebracht wird.

Einzelbilder und Überblendmöglichkeit

Eine variable Sektorenblende kann zwischen 0° und 165° eingestellt werden, was kürzere Belichtungszeiten und Überblendungen ermöglicht. Ein Bildzählwerk zeigt exakt die bereits belichtete Filmlänge an und setzt sich beim Laden zurück. Über den Drahtauslöseranschluss sind auch Einzelbildaufnahmen möglich, etwa für Trickfilm oder Titel. Mit einer kleinen Handkurbel lassen sich bis zu 60 Bilder rückwärts kurbeln.

Erstellt: 03.10.2025

Objektdaten

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ID Sammlung Kurt Tauber
101541
Filmkamera Kategorie/Typ
Doppel 8
Firma / Produktion
Land / Produktion
Schweiz
Filmmaterial Konfektion (Kino)
8 mm Doppel-8-Spule
Gänge (Bilder pro Sekunde)
Einzelbild, 12, 16, 18, 24, 32, 48, 64
Filmtransport
Federwerksantrieb
Überblendmöglichkeit (per Rückspulung)
ja
Produktionszeitraum ab
1964
Produktionszeitraum bis
1967
Entstehungszeitraum Dekade
1960-1970
Stromversorgung
Mignon-Batterien 1,5 V (AA oder LR6), Knopfzellen
Belichtungssteuerung
manuell, automatisch, Blendenvorwahl
Marke Objektiv
Wechselobjektive (Anschluss)
Objektiv fest eingebaut
Film-Objektiv (Typ)
Zoom
Fokussierung
manuell
Anfangslichtstärke (Zoom)
1:1,9
Zoom Anfangs-Brennweite (mm)
8
Zoom End-Brennweite (mm)
40
Reflexsucher
ja
Ansetzbares Magazin
nein
Tonaufzeichnung
nein
Gehäusematerial
Metall (Alu, Messing, Guss usw.), Belederung
Abmessungen (ca. in cm)
4,9 x 8,9 x 12,9 (ohne Handgriff)
Gewicht (g)
1250
Museumsobjekt Baujahr
1964
Museumsobjekt Seriennummer
A 17755
Museumsobjekt Zugangsdatum Jahr
2024
Spender
Nachlass (Herkunft)
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