„Jobs“ beim Kameramuseum: Ehrenamt mit Spaßgarantie

Eine der spannendsten Aufgaben ist die Bearbeitung der teilweise mehrere hundert Einzel-Positionen umfassenden Neuzugänge. Nicht selten erhält das PlecherMuseum ganze Sammlungen anvertraut. Da kommt dann manche Überraschung zu Tage. Fotos: Archiv

Das Deutsche Kameramuseum in Plech, direkt an der Autobahn A 9 Zwischen Nürnberg und Bayreuth gelegen, besitzt mehr als 30.000 Sammlungsstücke, darunter alleine gut 8.500 Fotoapparate, von denen 2.500 in der Dauerausstellung im Museum auch in den über 50 Vitrinen zu bewundern sind. Woran es aber angesichts dieser Herausforderungen mangelt: an ehrenamtlichen Mitarbeitern, die sich in die vielfältige Museumsarbeit einbringen. „Jobs“ - zwar unbezahlt, aber mit hohem Spaß-Faktor - gibt es mehr als genug.

Der Förderverein sucht händeringend weitere Fotoenthusiasten

Der „harte Kern“ der Plecher Museumsmacher, je nach Aufgabe und Veranstaltung bestehend aus etwa einem Dutzend Vereinsmitglieder und Sympathisanten aus ganz Deutschland, stemmt seit 2011 ohne staatliche Unterstützung die Arbeit im Museum und neuerdings beim Relaunch der Website www.kameramuseum.de, in der schon – Stand Oktober 2025 – an die 12.000 Fotos und Videos sowie gut 5.500 Ausstellungsobjekte veröffentlicht sind, wie Museumsgründer und -leiter Kurt Tauber nicht ohne Stolz anmerkt. Die Aufgabenfelder sind breit gestreut und bieten für fast jede Berufsgruppe Möglichkeiten, sich einzubringen:

  • Museumsarbeit: Hier sind die Öffnungszeiten (Februar bis November jeden Sonntag 11 bis 16 Uhr) zu besetzen, Busgruppen bei Sonderführungen zu betreuen oder Exponate in den Vitrinen zu beschriften. Es gilt, Wechselausstellungen zu organisieren, Künstler für die Treppenhaus-Galerie zu gewinnen und auch mal Plakate und Transparente zu entwerfen.
  • Neuzugänge erfassen: Interessanter ist es natürlich neben dieser „Alltagsarbeit“, die Neuzugänge am Foto- und Filmgeräten zu sichten, zu fotografieren, zu erforschen und in die Datenbank der neuen Website einzupflegen. Dabei gibt es immer spannende Entdeckungen zu machen und interessanten Geschichten zur Provenienz einer Sammlung nachzuspüren. Das können schon mal wie im Bild sieben Bananenkartons voller Pretiosen auf einmal sein.
  • Mitarbeit an der neuen Website: Seit 1998 hat Museumsgründer Tauber Tausende Exponate seiner Photographica-Sammlung im Internet veröffentlicht. Nach der Museumsgründung 2011 wurde das zur Homepage des Deutschen Kameramuseums und beinhaltet inzwischen fast 30.000 Dateien mit 18.000 Bildern. Dieser Content muss nach und nach ins neue Datenbanksystem integriert werden. Gleichzeitig warten aber Aberhunderte an attraktiven Objekten auf die „erkennungsdienstliche Behandlung“. Arbeit nicht nur für ein paar Unentwegte, sondern für ein Dutzend engagierter Fotofreunde, die mithelfen wollen, das Deutsche Kameramuseum zu „dem“ deutschen Kameramuseum zu machen. Facebook wird schon erfolgreich bespielt (2.500 Follower), Instagram, TikTok & Co. suchen noch nach einem „Content Creator“, wie das heute heißt. Das meiste kann man von überall her zuhause im Home Office erledigen.
  • Organisation und Aufbereitung des Textarchivs: Im Museumsarchiv schlummern viele Zentner an Schriftstücken und Akten, Büchern und Fachzeitschriften, Prospekten und Katalogen auf eine systematische Erfassung und Aufbereitung. Immer wieder schöpfen Fachjournalisten diese Quellen ab, aber vieles blieb unentdeckt. Zumindest ist das alles aber gesichert.
  • Automatisierung des Service für Bedienungsanleitungen: Technisch sind auf der neuen Website schon die Weichen dafür gestellt, die rund 3.500 bereits eingescannten, teils antiken Bedienungsanleitungen als pdf zum Download anzubieten. Geplant ist, dass im Endausbau bei jeder Kamera oder jedem sonstigen Exponat, zu dem eine Bedienungsanleitung im Archiv vorhanden ist, automatisch das Titelbild der Anleitung eingeblendet wird nebst einer Anweisung, wie man mit wenigen Mausklicks auf diese Anleitung zugreifen kann. 20.000 weitere Anleitungen sind noch in Papierform vorrätig. Aber jemand muss die fertigen Scans so aufbereiten, dass sie automatisch in WordPress eingelesen werden können.

Wer sich bei einer dieser „Stellenbeschreibungen“ angesprochen fühlt, kann sich gerne unverbindlich mit Museumsleiter Kurt Tauber in Verbindung setzen und offene Fragen im Vorfeld klären: telefonisch unter 09244 9825499 oder per E-Mail an info@kameramuseum.de.