In den Zeiten des bundesdeutschen Wirtschaftswunders wollte jeder Fotoamateur natürlich auch ein Teleobjektiv besitzen, um weiter entfernte Szenen festhalten zu können. Nicht immer reichte das Geld für eine spezielle Tele-Optik für eine bestimmte Kamera und so behalf man sich oft mit Notlösungen wie einem Monokular, das man zudem an verschiedenen Apparaten verwenden konnte: gewissermaßen die Hälfte eines Fernglases, das mittels Schraubadapter an den Filtergewinden von Spiegelreflexkamera-Objektiven angeschraubt wurde. Je nach optischer Qualität konnte man so durchaus brauchbare Ergebnisse erzielen, wie auch die Monokulare von Zeiss beweisen. Größter Nachteil: die geringe Lichtstärke.
Ein Monokular 8 x 30 hat eine achtfache Vergrößerung bei einem Frontlinsendurchmesser von 30 mm. Damit eignet es sich als “halbes Fernglas” für den Einsatz beim Wandern, für Reise- und Naturliebhaber, für Ornithologen und Jäger gleichermaßen. Ein wahres Allround-Fernglas für Groß und Klein. Und eben ein Teleobjektiv, das man gerne überall hin mitnimmt.
Im Museum befindet sich das “Agfa Monokular 8 x 30 Type 4101/000” komplett mit Trageriemen, oranger Originalschachtel und grauem “Rauhlederbeutel Type 6147”.
Wahrscheinlich ist das auch einer der Artikel, die bei der Bayreuther Fotofirma Franka für Agfa im Lohnauftrag zusammengebaut wurde.