Die Urmutter aller modernen kompakten Autofokus-Kameras von Canon: die Top Shot (hier mit Daten-Rückwand zur Einbelichtung von Datum oder Uhrzeit); Japan, gebaut 1986. Kleinbildfilm, ausgezeichnetes Objektiv (vier einzeln stehende Linsen) mit damals schon einer asphärischen (!) Linse: 1:2,8/36 mm. Eingebauter E-Blitz, Autofokus, Motor, zwei Mini-LCD-Displays, Programmautomatik. Batterie: 2CR5 Lithium, 6 Volt. Besonderheit am Rande: Im Boden befand sich ein kleines exzentrisches Kunststoffrädchen, das man mehr oder weniger aus der Bodenplatte heraus drehen konnte, um die Kamera bei Aufnahmen mit dem Selbstauslöser oder bei Langzeitaufnahmen mehr oder minder schräg stellen zu können.
Automatischer Filmtransport vor- und rückwärts, Belichtungsautomatik bei Tageslicht und Blitz und Schärfenautomatik bis in den Nahbereich. Aufnahmeformat: 24 x 36 mm. Der eingebaute Objektivdeckel blockiert in geschlossener Position den Auslöser. Scharfeinstellung: Automatisch mit aktivem Canon Autofokus-System (Infrarotmessung). Messwertspeicherung – für Motive außerhalb der Bildmitte -möglich durch halben Auslöserdruck. Aufnahmebereich: Autofokus von 55 cm bis unendlich. Elektromagnetischer Programmverschluss; dient gleichzeitig als Blende. Sucher: Leuchtrahmensucher mit Parallaxenmarken für kurze Aufnahmeabstände. Filmeinfädelung: Automatisch bis zum ersten Bild in nur zwei Sekunden nach Ausrichten des Filmanfangs auf den Orange-Index. Bei unkorrekter Filmladung kein Filmtransport die «0» im Bildzähler blinkt, der Auslöser ist gesperrt. Filmtransport: Automatisch durch eingebauten Winder. Filmrückspulung automatisch zwei Sekunden nach Filmende. Auch vorzeitige Rückspulung teilbelichteter Filme ist möglich.
Blitzaufnahmen: Automatisch. Das Blitzgerät wird automatisch auf Funktion geschaltet, wenn die Objekthelligkeit unter Lichtwert 8,5 (bei ISO 100) liegt; automatische Blitzaufhellung („fill-in“) bei Gegenlichtaufnahmen.
Diese Top Shot war viele Jahre Kurt Taubers treue und zuverlässige ständige Begleiterin auf Reisen und Ausflügen, wenn ihm die Kameratasche mit der zehn Kilo schweren Canon-SLR-Ausrüstung zu unhandlich war. Oder sie war die praktische Zweitkamera „im Nahkampf“, etwa im Gewühle des venezianischen Faschingstrubels auf dem Markusplatz, wenn zwei SLR zu sperrig gewesen wären.