Chinesische Pinhole-Kamera in edlem Design und wertiger Ausführung für Rollfilm 120. Kunststoffbeledertes Gehäuse aus Aluminiumverbundplatten mit schwarz gebeizten Holzteilen (!), Größe 19,5 x 10 x 4 cm (über alles, aber ohne Sucher). Aufsteckbarer Sucher, Stativgewinde, eingebaute Wasserwaage. Wofür der ebenfalls auf der Oberkappe eingebaute Kompass gedacht ist, konnte noch nicht ergründet werden.
Versionen in Holz und Metall
Es gibt diverse ähnliche 8-Banner-Kameras für verschiedene Formate bis hin zu 9 x 12 cm (z. B.: „Eightbanners Model Mb Panoramic“). Der Body ist oft höher und schmäler, sieht aber prinzipiell so aus wie diese Kamera. Andere Modelle haben in Gänze ein Holzgehäuse. Die richtige Bestimmung des Typs ist mangels konkretem Typenschild und aufgrund vieler verschiedener Angaben im Internet nicht so einfach.
Es gibt hier nur eine „Verschlusszeit“ beim „Pinhole Shutter“: nämlich T. Drückt man den grünen Hebel nach unten öffnet sich der Verschluss und bleibt so lange offen, bis er sich auf einen Druck auf den roten Hebel wieder schließt. Das „Objektiv“ besteht aus einem winzigen Löchlein in einer Metallfolie – das Pinhole eben. Als Blendenöffnung ist 1:120 angegeben. Auf der Rückseite sind einige typischen Belichtungssituationen – von Sonne bis zu Innenaufnahmen – symbolisiert mit Zeitenangaben von 5 Sekunden bis 5 Minuten. Im Prinzip wird es wohl einige Testfilme brauchen, bis man den Bogen raus hat.
Negativformate von 6 x 4,5 cm bis 6 x 12 cm in einer Kamera
Die Formatverstellung ist ebenso einfach wie raffiniert. Auf 120er-Rollfilm kann man folgende Negativgrößen aufnehmen: 6 x 6 cm, 6 x 12 sowie und 6 x 4,5 cm oder 6 x 9 cm. Die Seiten der Filmbühne sind dazu im Gehäuse vor dem Filmeinlegen per Hand in einer Art Führungsnut leicht rastend diesen Formaten anzupassen. Prinzipiell gibt es für den 120er-Rollfilm zwei Rotfenster auf der Rückseite: beschriftet einmal mit „645“ und einmal mit „66“.
Und das geht dann so: Bei den beiden Filmzählfenstern liest man die Zahl im oberen oder unteren Fenster ab, je nachdem, welches Negativformat gewählt wurde. Wenn man im 6 x 4,5- oder 6 × 9-Format fotografiert, liest man das obere Fenster mit der normalen durchgehenden Filmnummerierung für 6 x 4,5 cm ab und bei 6 x 9 cm transportiert man den Film zweimal weiter bis jeweils die nächste gerade Zahl erscheint. Ähnliches gilt für das untere Fenster: Bei 6 x 6 cm wird normal bei jeder Zahl im Fenster belichtet. Beim doppelt so großen 6 × 12-Format muss man entsprechend zweimal weiterdrehen bis die nächste gerade Zahl erscheint. Dann gibt es keine Doppelbelichtungen auf dem Film.
Kompliziert? Ja, aber es funktioniert. Eine Doppelbelichtungssperre oder ein Filmzählwerk existieren nämlich nicht. Wäre für vier Formate auch etwas kompliziert… Hier wird der Fotograf noch gefordert.