Frankamatic Super-Frankanette

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Bild: Thomas Geitner

Eine rare Franka-Kleinbildkamera aus Bayreuth, Ende der 1950er Jahre. Im ganzen World Wide Web gibt es nur eine Erwähnung dieses Modells und zwar bei der renommierten Seite Collectiblend. Rein optisch ist das auf den ersten Blick eine nicht gerade seltene Frankamatic II: eine schwere Sucherkamera für den Kleinbildfilm 135 (Aufnahmeformat 24 x 36 mm) aus Bayreuth. Belichtungsautomatik, Entfernungseinstellung mit gekuppelter Schärfentiefenanzeige, Schnelltransporthebel, Nachführbelichtungsmesser mit Integralmessung, Filmmerkscheibe.

Damit enden aber schon die Gemeinsamkeiten. Die Filmempfindlichkeitseinstellung geschieht hier über ein Rändelrädchen auf der Oberseite hinter der Skala des Belichtungsmessers. Und hier ist ein Prontor-SLK-Verschluss (X/M/Selbstauslöser) mit den Zeiten B, 1 bis 1/300 Sekunde verbaut. Zwar steht auch bei diesem Modell die Bezeichnung „Franka matic“ auf einem dunklen Feld zwischen Sucherfenster und Belichtungsmesserwaben, aber rund um das Objektiv, einem Isco-Göttingen Color-Westanar 1:2,8/45 mm, ist in Großbuchstaben noch „Super-Frankanette“ zu lesen. „Frankaretten“ gibt es von Franka in einigen Versionen, aber eine „Frankanette“? Bis dato noch nie gesehen!

Höchstwahrscheinlich ist die Super-Frankanette eben eine zusammengewürfelte Version verschiedener Modelle, vielleicht in der Absicht, die damals noch strenge Preisbindung bei Sonderaktionen zu umgehen oder um Kameras über Versandhäuser wie Neckermann, Quelle oder Porst zu vertreiben, ohne die eigenen Fachhändler mehr als nötig zu ärgern.

Die Nomenklatur der Franka-Kameras ist grundsätzlich sehr eigenwillig. Es gibt nicht selten mehrere Kameras mit dem selben Namen oder Apparate, die die Merkmale verschiedener Baureihen aufweisen. Das kommt daher, dass man es in der Nachkriegszeit und der Zeit des Wirtschaftswunders mit den Typen nicht so genau nahm. Und so können Objektive, Frontplatten, Auslöser oder Sucherkappen von anderen Modellen aus Materialnot verbaut worden sein, was die Identifizierung und Zuordnung der Kameras zu einer Baureihe nicht einfach macht.

Ähnliche Kameras: Frankamatic II, Frankarette II, Frankamatic LK oder Frankamatic SLK.

Objektdaten

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ID Sammlung Kurt Tauber
101464
Fotoapparate analog Kategorie/Typ
Kleinbildkamera, Kleinbildsucherkamera
Firma / Produktion
Land / Produktion
Western Germany
Fotografischer Film / Konfektion (Foto)
Kleinbild 135
Negativformat fotografischer Film
24 x 36 mm
Filmtransport
manuell
Entfernungsmesser
Nein
Belichtungsmesser
eingebaut, gekuppelt
Belichtungssteuerung
manuell
Objektiv-Anschluss
Objektiv fest eingebaut
Lichtstärke (bei Festbrennweite)
1:2,8
Festbrennweite (mm)
45
Kleinste Blende
16
Fokussierung
manuell
Bildstabilisator Kamera
Nein
Verschlusstyp
Zentralverschluss
Verschluss manuelle Belichtung
B
Verschluss längste Zeit
1 s
Verschluss kürzeste Zeit
1/300 s
Blitz
Zubehör mit Kabelkontakt
Datenrückwand
Ja
Produktionszeitraum ab
1958
Entstehungszeitraum Dekade
1950-1960
Gehäusematerial
Metall (Alu, Messing, Guss usw.), Belederung
Abmessungen (ca. in cm)
13 x 9 x 6,5
Gewicht (g)
612
Museumsobjekt Seriennummer
058443
Spender
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